PANIKPREIS PODCAST Folge #7
Shownotes
Musik ist eine Zauberin! Sie baut Brücken durch die Zeit. Du hörst einen Song, ein Film geht los in Deinem Kopf und Gefühle steigen hoch, als wäre keine Zeit vergangen. Musik ist Heilerin, Trösterin, Lebensfreude-Entzünderin, Mutmacherin und manchmal auch Weltveränderin. Und sie kann vereinen. Wenn 70.000 Menschen im Stadion mit leuchtenden Gesichtern einen Song mitsingen, halten die Sterne ihren Atem an.
Sie ist lebenswichtig! Überlebenswichtig. Doch ihr eigenes Überleben ist nicht mehr so einfach. Es gibt ein paar oben auf dem Olymp und dann gibt es die zahllosen Musiker und Musikerinnen, die ums Überleben kämpfen. Es war noch nie so wichtig, sie zu unterstützen. Der Panikpreis tut das seit 2008 und wird in diesem Herbst wieder ausgeschrieben.
Ronja Maltzahn ist voller Poesie und Klang. Eine Reisende die wie ein Schwamm alles aufsaugt und es in Musik verwandelt. 2021 hat sie mit ihrer Band den Panikpreis gewonnen und wir wollten mal hören, wie es ihr seitdem ergangen ist.
Links:
👉🏾 Ronja Maltzahn Crowdfunding: https://ronjamaltzahn.de/wolfcrowdfunding/ 👉🏾 Portrait Panikpreis 2021: https://www.youtube.com/watch?v=K0XxwYlkf2w 👉🏾 UNERSCO Cities of Music: https://citiesofmusic.net 👉🏾 Ronja Maltzahn YouTube: https://www.youtube.com/channel/UCrum7Svo2BJtwY0OXZs4jHg 👉🏾 Website: https://ronjamaltzahn.de 👉🏾 Bea Reszat YouTube: https://www.youtube.com/@BeatriceReszat999 👉🏾 Arno Köster Website: https://easttoolsmedia.com
🎙️ Podcast Website: https://udo-lindenberg-stiftung.podigee.io
Transkript anzeigen
00:00:00: Und Ronja ging, ihr wurde bald klar, wie Blinze gewesen war.
00:00:05: Wir hatte sie nur glauben können, dass die große Steinhalle die ganze Welt sei.
00:00:09: Wir haben alle Zeit, alle Zeit, der Welt.
00:00:13: Also zunächst mal eine riesige Überraschung und eine riesen Ehre.
00:00:17: Weil ich zeige mich auch dadurch, dass wir eben auch so Worldpop-Bulti-Kulti aufgestellt sind mit unseren vielen Sprachen.
00:00:25: Und dann habe ich mich selbst gar nicht so als deutsche New-Kamerin gesehen und identifiziert, dass ich hier überhaupt hingehören würde oder eingeladen würde.
00:00:33: Und ich mach mein Ding!
00:00:36: Hallo ihr Lieben, hier sind wir wieder mit unserem Panikpreispodcast der Udo Lindenberg-Stiftung.
00:00:42: Aus der alten Liebe könnt ihr mal ein Geräusch machen, damit man auch glaubt, dass ihr da seid, yeah!
00:00:51: Ja, das ist unser siebter Podcast und heute freuen wir uns ganz doll auf einen Gast, der uns sehr, sehr, sehr am Herzen liegt.
00:00:58: Sie ist mit ihrer Band die Gewinnerin des Panikpreises 2021 gewesen.
00:01:04: Und da waren wir uns auch schnell einig, aber dazu kommen wir gleich, denn erstmal möchten wir sie euch vorstellen.
00:01:10: Hier ist Ronja Malzahn!
00:01:20: Hallo, hallo! Schön, dass du bei uns bist.
00:01:23: Inzwischen ein altbekanntes Gesicht und ein Mitglied der Panikfamilie.
00:01:27: Wenn ihr euch erinnert, wer in Hirsau war letztes Jahr, sie hat dieses Festival wunderbar öffnet allein mit dem Cello und Fede.
00:01:33: Das war wunderbar. Fede ist jetzt kein Instrument für die, die das nicht wissen, sondern das ist ein Mitmusiker und ein Lebensgefährte und dein Arrangeur, dein Produzent.
00:01:40: Ihr macht alles zusammen.
00:01:42: Aber eigentlich ist er auch ein Instrument, ein lebendes Instrument.
00:01:46: Ja, also Ronja, ich wollte kurz erzählen, wie es war, als du gewonnen hast, als ihr gewonnen habt.
00:01:52: Wir waren in Mannheim in der Pop-Akademie und die Finalisten geben dort dann immer ein Live-Konzert.
00:01:58: Damit wir als Jury, weil Arno und ich sind ja auch in der Jury vom Panikpreis,
00:02:02: damit wir auch noch mal sehen, wie die Menschen auf der Bühne funktionieren, weil wir bekommen viele, viele Bewerbungen.
00:02:08: Oft sind ganz, ganz tolle Songs drunter. Aber uns ist es eben halt auch sehr wichtig, dass die Menschen auf der Bühne auch etwas transportieren und das Publikum erreichen.
00:02:17: Und ich lief da so rum und war am Rumzappeln und habe geguckt, steht alles, stimmt alles.
00:02:21: Während auf der Bühne schon der Soundshake lief und plötzlich hörte ich so ... so Water Drums.
00:02:29: Das hat mich schon mal so rausgeholt, weil das so wie aus so einer ganz anderen Welt kam.
00:02:34: Und dann kam noch eine Stimme dazu, die mich so verzaubert hat, die eben auch wie aus einer anderen Welt kam.
00:02:41: Ich habe neulich einmal geschrieben, es ist so wie eine Mischung aus Elfel und großer innerer Stärke.
00:02:48: Also das ist eben nicht nur dieses Verzaubernde und Verzauberte, sondern da ist auch viel Kraft dahinter.
00:02:55: Und ich habe dann alles stehen und liegen lassen und habe dann den ganzen Soundshake zugehört und habe in mir beschlossen.
00:03:02: Also für die muss ich wählen und für die möchte ich mich einsetzen, weil das ist einfach was ganz Besonderes gewesen.
00:03:09: Also wirklich, wirklich. Also Arno, wie ging es dir damals?
00:03:13: Ja, ich kann mich erinnern, schon als die Bewerbung kam, weil es ein Flash,
00:03:18: weil Ronja damals mit der Band eigentlich alles verkörpert hat, was dieser Preis will.
00:03:23: Nämlich eigenständige Musik, ne Diversität, du hast eine multinationale Band.
00:03:28: Das muss man auch sagen, verschiedenste Musiker, verschiedenste Kombinationen.
00:03:32: Ukraine, Südamerika, Asien, überall kommen sie her, Schweden, ganz wichtig, ja genau, Lexi, Schweden.
00:03:39: Das war so, das stimmt. Und das war schon mal ein Kriterium.
00:03:44: Und dann haben wir das aufgelegt, diese Stimme gehört.
00:03:46: Und für mich war auch ganz klar, wie ich hinterherfahne, für viele andere auch, auch für Udo, das ist wunderbar.
00:03:52: Obwohl es ja eigentlich Musik war, wo auch viele gesagt haben, wir machen hier Robyn Roll,
00:03:57: warum ist denn jetzt die die erste geworden?
00:03:59: Und dann kam eben dieses Live-Erlebnis an der Pop-Akadie in Mannheim,
00:04:04: muss man dazu sagen, auch unter erschwerten Bedingungen damals waren, es war noch Corona-Nachwehen.
00:04:09: Das ist immer eine schwierige Situation für Künstler sowieso gewesen,
00:04:12: mit Maske rumlaufen, Soundcheck und dann sowieso die Atmosphäre, da sitzen nur acht Leute im Publikum
00:04:18: und gucken dich da an an das Jury, aber du hast sie so weggeflasht.
00:04:22: Könnt ihr übrigens auf dem YouTube-Ganal sehen, für Udo Littenberg-Stiftung, da ist noch mal das Set zu sehen,
00:04:27: mit einem wunderbaren Interview von dir und das ist das meistgesehene Video, was es so gibt von der Udo Littenberg-Stiftung.
00:04:33: Ja, guckst du mal und es gibt ja auch ein schönes Interview, was wir danach noch gemacht haben, auf meinem Podcast.
00:04:39: Also, weil es war von Anfang an auch unser Bestreben, das wir gedacht haben, wir würden da gerne ein bisschen unterstützen.
00:04:46: Wir haben dich mit Jean-Jacques Krawitz zusammengebracht, den Pianisten von Udo,
00:04:51: mit dem ihr jetzt ja auch schon einige Sachen zusammen macht, da können wir sehr gespannt sein, was aus dieser Kombination entstehen wird.
00:04:59: Also, das finde ich alles ganz, ganz wunderschön.
00:05:01: Damals warst du ja noch mit dem Bluebird-Orchester unterwegs, das heißt, da wart ihr zwölf Musikern.
00:05:08: Und ich habe mich ja damals schon gefragt, also ich meine, wenn ich versuche, für einen Termin drei Leute unter einen Hut zu bringen,
00:05:15: geht das schon über mehrere Etappen, aber ich weiß gar nicht, wie ihr das damals gemacht habt.
00:05:19: Aber das hat sich ja jetzt ein bisschen verändert, oder? Erzähl doch mal, wie die Band jetzt aussieht.
00:05:24: Ja, also eigentlich hat sich das über die gesamten letzten sieben Jahre stetig verändert.
00:05:29: Also, ich glaube Veränderung ist auch so ein bisschen unser Obertitel.
00:05:32: Ich habe vor sieben Jahren Federico, der sitzt da vorne, in Italien kennengelernt und dann hat er mich mitgenommen nach Argentinien.
00:05:41: Und tatsächlich, das haben wir halt nachgeschaut, ist am sechsten Mai sind wir losgefahren.
00:05:46: Von seinem Zuhause Pergamino Buenos Aires bis in den Norden, bis an die Grenze von Bolivia und haben versucht, jeden Tag einen Song zu schreiben.
00:05:55: Also, heute ist der erste entstanden auf spanisch, deutsch und englisch gemischt.
00:05:59: Und danach haben wir das erste Album aufgenommen und jahrelang immer wieder die Offenheit gezeigt,
00:06:04: Menschen einzuladen und einfach zu gucken, was passiert, wenn man Musik hat, zusammenbringt, wenn man Menschen zusammenbringt.
00:06:10: Und daraus hatten wir stetig wechselnde Bandbesetzungen und immer wieder ganz viel bereichernde Kollaboration.
00:06:16: Und da hat uns auch Udelindenberg und die Stiftung wahnsinnig inspiriert.
00:06:19: Ich meine, das Panikorchester ist letztes Jahr 50 geworden.
00:06:22: Wir haben jetzt fast unsere sieben Jahre voll und ich hoffe, dass wir das noch ganz, ganz, ganz lange machen können.
00:06:28: Es ist ja auch gar nicht so einfach, so eine Bandkonstellation zusammenzuhalten.
00:06:33: Also mal abgesehen davon, dass ja jeder ein eigenes Leben hat, andere Termine hat, aber auch so menschlich gesehen.
00:06:39: Und jeder hat eine Persönlichkeit und seine Sensibilitäten.
00:06:43: Und siehst du dich da auch so ein bisschen in der Rolle, da so die, die Strippen zu ziehen ab und zu mal, wenn es dann so auseinanderfasert
00:06:51: oder wenn jemand sich nicht gesehen fühlt oder was immer da alles so passieren kann.
00:06:56: Siehst du dich da so ein bisschen in der Rolle, um da den Überblick zu behalten?
00:06:59: Ja, ich glaube, ich habe es immer schon geliebt, Menschen zusammenzutrommeln.
00:07:02: Ganz egal, ob das Wohnzimmerkonzert noch zu Uni-Zeiten war oder als Kind zum Kindergeburtstag.
00:07:07: Also diese Kraft, die das hat, wenn Menschen zusammenkommen, das fand ich immer schon faszinierend.
00:07:12: Und auch die Harmonie zu, also einen Raum zu schaffen, wo die unterschiedlichsten Menschen zusammenkommen, das liebe ich.
00:07:20: Und ich glaube, ich habe da auch so ein kleines Band-Mama-Herz in mir, die immer guckt, ob es allen gut geht und ob alle genug zu essen haben
00:07:26: und sich da gut zu kümmern.
00:07:28: Auf jeden Fall, das ist mir ein großes Anliegen.
00:07:30: Band-Mama-Herz, das ist so schön.
00:07:33: Ja, aber das ist trotzdem toll und du bist zu erfüllend wenig Frontfrau, obwohl du es bist.
00:07:37: Also ich meine, im Sinne von normalerweise stehen die da vorne, drücken alle Musiker weg.
00:07:41: Bei euch ist das so homogen auf der Bühne, das ist wie so eine Big-Big-Family.
00:07:45: Wie funktioniert das denn so über die verschiedenen Kontinente?
00:07:48: Ja, also wir sind ja so ein bisschen die Eltern, Feder und ich, und wir sind von diesem Baby-Musik.
00:07:54: Und wir waren jetzt zum Beispiel letzten Monat in Schweden bei Lexi, unserer Saxophonistin,
00:07:58: die studiert jetzt noch mal Weltmusik in Göteborg und dann haben wir sie besucht und haben dann zu dritt mit ihren Konzert gespielt.
00:08:04: Davor das Jahr waren wir mit unserem Schlagzeuger Kai in Kanada, haben dann auch unseren Videografen mitgenommen.
00:08:09: Und je nachdem, wo wir dann sind und welche Musiker da sind, entstehen dann immer wieder verschiedene Konstellationen.
00:08:17: Und also das Reisen ist ein ganz großes Thema bei uns.
00:08:21: Wir waren letztes Jahr im Oktober nach Südkorea eingeladen in die Partnerstadt von Hannover.
00:08:27: Das war auch total faszinierend, diese Kultur, ich weiß nicht, K-Pop, ob hier Menschen damit was anfangen kann.
00:08:33: Das ist ja auch eine unglaubliche Kunstform, die gerade um die ganze Welt geht.
00:08:37: Also es ist eine sehr musikinteressierte Kultur.
00:08:39: Trotz dessen, dass da ein Urgestein an Traditionen liegt in der asiatischen Kultur und trotzdem so viel Modernität.
00:08:45: Dieses Programm war im Rahmen eines internationalen Austauschprogramms.
00:08:49: Also du bist auch so ein bisschen als musikalische Botschafterin unterwegs.
00:08:52: Genau, also wir haben das große Glück, dass wir aus einer UNESCO City of Music kommen.
00:08:56: Also Hannover hat diesen Titel und das sein Netzwerk von 65 Städten über die ganze Welt verteilt.
00:09:02: Also es ist eine ganz tolle Netzwerkstelle.
00:09:04: Und da haben wir die Partnerstädte besucht für Internationale.
00:09:07: Das eine war ein Showcase-Festival, das andere war eine Musikkonferenz, wo wir gespielt haben.
00:09:12: Also total toll, dass es solche Netzwerke gibt.
00:09:15: Wir reagieren denn Südkoreaner auf eine deutsche multinationale Band.
00:09:20: Also ich fand das total faszinierend, dass wir da gespielt haben.
00:09:24: Und die Menschen sind, das ist eine sehr feine Kultur.
00:09:27: Die Menschen sind sehr leise, vorsichtig, sehr höflich, sehr zart.
00:09:31: Und bei der Musik haben sie so viel Emotionen gezeigt.
00:09:34: Also besonders auch so diese persönliche Beziehung, wenn dann fehlt und ich zu zweit auch spielen und auch beide singen.
00:09:40: Und dann auch mal die Menschen fragen, ob sie mitsingen.
00:09:44: Da haben die so stark drauf reagiert.
00:09:47: Also da habe ich wirklich überrascht, wie die aus sich rausgekommen sind.
00:09:50: Eine wunderschöne Geschichte, die auch so gut zu euch und zu dir passt.
00:09:54: Also es ist eigentlich beispielhaft.
00:09:56: Das heißt, es gibt jemanden, den ihr sozusagen adoptiert habt, kann man das eigentlich nennen.
00:10:02: Es gibt eine ganz, ganz wunderbare Künstlerin, die aus dem Krieg in der Ukraine hergekommen ist, nach Deutschland.
00:10:10: Die hast du, das erzählt doch besser mal du selber, wie die zu euch gekommen ist.
00:10:14: Und die spielt ja auch eine ganz, ganz wichtige Rolle bei dem Album und der Artwork diesem Album.
00:10:20: Die Rede ist von Tanja.
00:10:22: Aber jetzt erzähl doch mal, wie ihr zusammengefunden habt und was das für dich bedeutet und für die Band.
00:10:26: Also ich habe vor vier Jahren, 2021, da war von Krieg noch gar keine Rede, war ich im Wolf's Center Dörrferden.
00:10:33: Ich weiß nicht, ob ihr das kennt, ein ganz toller Ort.
00:10:35: Und habe da einen Aurora-Lied gespielt, "Running with the wolves", ich liebe diese Künstlerin.
00:10:40: Und dann gedacht, ah, ich brauche aber auch ein eigenes Rudel-Lied, ein Wolfs-Lied.
00:10:44: Hab dann ein Lied geschrieben, mit Lexi gemeinsam dort mit den Wölfen das Live gespielt und ein Video dazu gemacht.
00:10:50: Und dann gedacht, ah, eigentlich würde ich total gerne etwas Gezeichnes haben.
00:10:55: Und habe dann auf Instagram nach Wolf Animation gesucht und dann Tanjas Kunst gefunden.
00:11:00: Tanja hat nur Wölfe gemalt.
00:11:02: Und sie hat dann geantwortet, "I'm 15 years old, ich bin erst 15 Jahre alt.
00:11:07: I've never done a professional work before in my life."
00:11:10: Sie hat noch nie eine Auftragsarbeit gemacht.
00:11:12: But I would love to try.
00:11:13: Und dann hat sie ein Jahr lang ein Musikvideo für uns animiert, für dieses Wolfs-Lied "Like a Wolf".
00:11:19: Und als dann der Krieg ausgebrochen ist, im Februar 2022, hat dieses Kunstwerk eine ganz neue Bedeutung bekommen.
00:11:25: Wir haben ganz viele Benefizkonzerte gespielt, immer wieder Tanjas Geschichte erzählt,
00:11:29: wie sie jetzt da ihr Zuhause aufgeben musste in Kharkiv, wie sie sich in der U-Bahn versteckt hat, wo draußen die Bomben fallen.
00:11:35: Also das war so nah dran, das war viel näher dran als die Medien an einer manchmal auch überschütten
00:11:41: mit ganz vielen schlimmen Nachrichten aus der Welt.
00:11:43: Und daraus ist eine ganz große Freundschaft gewachsen.
00:11:46: Tanja hat uns dann immer besucht, sie war auch beim Panikpreis damals mit dabei, hat das Live erlebt,
00:11:51: hat Udo auch live gesehen in Hamburg in der großen Arena.
00:11:54: Und mit Tanja haben wir im letzten Jahr ein gemeinsames Kunstprojekt gemacht.
00:11:58: Tanja ist ja nun mittlerweile auch wirklich ein sehr, sehr wichtiges Mitglied eurer,
00:12:01: wie Anne so schön gesagt, eurer Familie, Musikfamilie geworden.
00:12:04: Tanja ist like a sister for me.
00:12:06: And we created this together, wir haben dieses Buch, das ist ein Musikbilderbuch,
00:12:10: was wir diesen Herbst rausbringen wollen, gemeinsam kreiert.
00:12:13: Es ist quasi eine Geschichte von einer jungen Welfen, die ihr Zuhause verliert in einem Sturm
00:12:18: und dann ganz viele Begegnungen hat.
00:12:20: Also es ist quasi Tanjas Geschichte, aber auch einfach eine Geschichte,
00:12:23: wo man sich selber drin wiederfinden kann.
00:12:25: Und zwischendrin sind immer wieder QR-Codes zu unseren Songs untergebracht.
00:12:29: Es sind, glaube ich, 140 Seiten und wir haben alles auf Deutsch, ukrainisch und Englisch übersetzt.
00:12:35: Und wir wollen, dass dieses Jahr zusammen rausbringen unter dem Motto "Make Art, not war".
00:12:40: Das ist wunderbar.
00:12:41: Das ist vor allen Dingen, was es bei dir immer gibt.
00:12:44: Deine Platten haben immer diesen wunderbaren Mehrwert,
00:12:46: dass es immer tolle, tolle Gimmicks dazu gibt.
00:12:49: Das war damals schon so, als du dich beworben hast, fiel das auf.
00:12:52: Und die Wölfe, die zogen sich so wie ein roter Faden durch dieses Artwork, durch dein Werk.
00:12:58: Woher kommt diese Faszination für Wölfe?
00:13:01: Ich glaube, es ist einfach eine Metapher für Rudelkraft.
00:13:04: Also auch so die Wolfsmama und diese Kraft und Stärke,
00:13:07: die Wildheit, aber auch dieses Rudelbild von wir alle zusammen.
00:13:11: Also unser Logo, das ist zur Hälfte Wolf und zur Hälfte Schmetterling.
00:13:15: Das habe ich im Nacken tätowiert.
00:13:17: Das war, hatte mir damals Fede auf einem argentinischen Martebecher eingraviert,
00:13:21: geschenkt, als wir uns kennengelernt haben.
00:13:23: Und das steht für mich für die Zartheit und für all das ganz Feine,
00:13:27: was auch in der Musik in den leisesten Tönen liegen kann.
00:13:30: Und aber auch für die Kraft auch in der Musik und im Leben,
00:13:33: wenn ganz viele Stimmen zusammenkommen, wie was das macht mit uns.
00:13:36: Und ja, diese Polarität, das zieht sich viel.
00:13:39: Also vom Rudelverhalten der Wölfe finde ich ja,
00:13:41: könnten wir Menschen uns eine Menge abschneiden.
00:13:43: Da ist so echt was gesagt. Ja, das finde ich auch.
00:13:46: Also wenn ihr das dann mitbekommt, achtet drauf, wenn dieses Buch rauskommt.
00:13:50: Ich habe die Ehre, es geschenkt bekommen zu haben von Ronja.
00:13:54: Und ich konnte es bis jetzt noch nicht ganz zu Ende lesen,
00:13:57: weil ich musste wirklich Rotz und Wasser heulen.
00:13:59: Weil diese Geschichte von dieser Wölfe, oh Gott, jetzt fange ich an zu weinen.
00:14:03: Ja, gut, das ist es jetzt halt so.
00:14:06: Wenn ich aussehe wie ein koaler Bär von der Wimperntusche,
00:14:08: sagt mir bitte Bescheid.
00:14:10: Aber diese Geschichte von dieser Wölfe,
00:14:12: die in einem so schönen Ambiente in einem kleinen Paradies lebt
00:14:16: und dann daraus muss, dieses Gefühl irgendwo rausgeschubst zu werden
00:14:22: oder aus seinen eigenen kleinen Paradiesen herausgeschubst zu werden
00:14:27: oder einsam zu sein oder verlassen zu sein,
00:14:30: das ist, glaube ich, ein Gefühl auch, was seht ihr ja,
00:14:33: was viele Menschen erreicht und was viele Menschen teilen können.
00:14:36: Und ich finde es so wundervoll, wenn Kunst,
00:14:38: ob das jetzt diese bilderische Kunst ist oder ob das eure Musik ist,
00:14:42: die Menschen so tief erreicht, dass ich jetzt so hier sitze.
00:14:45: Was willst du mehr?
00:14:47: Also das sind ja schöne Tränen, also ich finde das auch in Ordnung.
00:14:51: Ich hoffe, ich habe euch jetzt nicht alle geschockt.
00:14:53: Aber ja, also das wollte ich jetzt einfach unbedingt mal sagen,
00:14:56: dass es einem sehr, sehr ans Herz geht
00:14:58: und es eine wunderschöne Geschichte ist, die wunderschön illustriert ist.
00:15:02: Das ist ja sowieso das Schöne an der Musik.
00:15:05: Wir hatten das im letzten Podcast mit dem Dreitage-Barträger
00:15:08: und der umgedrehten Baseball-Kappe.
00:15:11: Du bist auf so eine wunderbare Art authentisch,
00:15:13: indem du solche Gefühle auch zulässt.
00:15:15: Das kommt natürlich aus deiner Natur hinaus.
00:15:17: Trotzdem frage ich, hast du mal überlegt,
00:15:19: auch was anderes zu machen, um vielleicht kommerzieller durchzustarten?
00:15:23: Also ich habe tatsächlich lange Zeit gar nicht gewusst,
00:15:28: dass das ein Weg für mich sein könnte mit der Musik.
00:15:30: Ich habe tatsächlich ein abgeschlossenes Chemiestudium.
00:15:34: Und habe mich immer schon für alles interessiert.
00:15:39: Ich glaube, das war auch so der Fluch und Segen meines Lebens,
00:15:41: dass ich am liebsten alles auf einmal machen wollte.
00:15:43: Und als ich dann Feder in Italien kennengelernt habe,
00:15:45: war da auf einmal ein Fokuspunkt in meinem Leben angekommen.
00:15:49: Etwas, was ich über alles liebe, die Musik,
00:15:51: was ich verbinden konnte mit all den anderen Dingen,
00:15:54: die in meinem Herzen wohnen, das Reisen, das Unterweg sein,
00:15:57: die Menschen und auch dieses Leben.
00:16:00: Ich weiß nicht, wie es euch geht.
00:16:02: Es hat ja auch jeder Mensch ganz andere Bedürfnisse.
00:16:05: Aber mich reizt es sehr zu wissen, nicht zu wissen,
00:16:08: was nächstes Jahr kommt und manchmal auch nicht zu wissen,
00:16:11: was morgen oder übermorgen ist.
00:16:13: Und eben das Leben nicht schon vorher so ausgelegt,
00:16:16: vor mir zu sehen, durchgeplant.
00:16:19: Also diese riesige Offenheit, das finde ich unglaublich inspirierend.
00:16:23: Ja, super. Und das zeigt nämlich deine Bewerbung.
00:16:25: Ich will nämlich auf was ganz Besonderes hinaus.
00:16:27: Du hast vorher englischsprachige Musik gemacht.
00:16:30: Du hast davon diesen Preis mitbekommen.
00:16:32: Du hast zum ersten Mal auf Deutsch getextet und gesungen und leicht gewonnen.
00:16:35: Und inzwischen ist Deutsch, glaube ich, auch so ein bisschen die Sprache,
00:16:38: in der du dich sehr, sehr wohl fühlst.
00:16:40: Was ist das für dich?
00:16:42: Was ist das für dich für dich?
00:16:44: Was ist das für dich für dich?
00:16:46: Ich habe lange Zeit auf Englisch,
00:16:48: weil ich habe selber auf viel englische Musik gehört.
00:16:51: Und dann mit Feder angefangen zu experimentieren auf Spanisch,
00:16:54: auf Italienisch.
00:16:56: Und dann hat er gesagt, schreib mal was auf Deutsch.
00:16:58: Und das fand ich unglaublich schwierig.
00:17:00: Weil ich glaube, auch als Muttersprachler ist man unglaublich kritisch.
00:17:03: Und viel schneller gehen die Alarmglocken an.
00:17:05: Oh, das lieber nicht.
00:17:07: Und dann sind wir wirklich nochmal ganz anders in Deutschland angekommen.
00:17:10: Also wir sind ja so Fernwehreisende, die immer um die ganze Welt ziehen,
00:17:13: aber immer wieder hier auch so ein Zuhause zu fühlen.
00:17:16: Also das letzte Album hieß dann auch "Heimweh".
00:17:18: Das ist so eine Qualität
00:17:20: und sich in einer Sprache auch so tief und fein ausdrücken zu können.
00:17:23: Wort für Wort.
00:17:25: Das hat eine unglaubliche Kraft.
00:17:27: Und das schätze ich sehr am Deutschen aber auch an der Qualität von der Muttersprache.
00:17:30: Ich finde ja, ich bin ja auch eine Frau des Wortes.
00:17:33: Und ich finde ja diese Bezeichnung Muttersprache so wunderschön.
00:17:36: Weil das ist ja wirklich etwas, was dich mit der Mutter deiner Herkunft,
00:17:40: deinen Wurzeln verbindet.
00:17:42: Und dass diese Erkenntnis, die du da gefunden hast,
00:17:45: es ging ja Sarah Connor damals auch so die Jahre lang,
00:17:48: Englisch gesungen hat, dass man plötzlich merkt, oh mein Gott,
00:17:50: wenn ich das in meiner Muttersprache sage,
00:17:53: kommt noch mal eine ganz andere Ebene dazu,
00:17:56: die sehr tief ist und ja auch ein Großteil deiner Geschichte ist.
00:18:00: Gibt es eine Sprache, in der du besonders gerne singst?
00:18:03: Also es gibt natürlich so vocal reiche Sprachen.
00:18:06: italienisch oder spanisch, wo quasi jemand schwimmt nur in den Vokalen und es ist total melodisch, was Wunderschön ist.
00:18:12: Und da hat natürlich unsere deutsche Muttersprache viele Konsonanten und Zischlaute und Ecken und Kanten,
00:18:18: jedes Wort endet eigentlich mehr auf einem T oder K, also viel Klarheit.
00:18:24: Und das schätze ich, also es ist wie ein Instrument, in verschiedenen Kontexten schätze ich verschiedene Instrumente sehr.
00:18:30: Also wenn es nur um Klang und nur um Gefühl geht, dann schätze ich es auch sehr auf, ich liebe auch Französisch sehr vom Klang,
00:18:35: das ist eine super schöne, milotpoetische Sprache.
00:18:39: Und besonders wenn es darum geht, Gedanken oder auch Poesie auszudrücken, dann liebe ich auch das Deutsche.
00:18:44: Also das hat so eine Klarheit.
00:18:48: Ich mag das sehr, wenn du Französisch singst.
00:18:52: Das ist auch so etwas, was eben so über den Klang viel transportiert, auch wenn man die Sprache nicht versteht.
00:18:58: Und ich finde ja, Sprache ist fast auch schon so etwas wie ein Musikinstrument.
00:19:01: Also jede Sprache kann man sich ja auch wie so ein Instrument zur Nutze machen.
00:19:06: Also wir haben ja oft gesprochen über die Situation der Newcomer-Bands.
00:19:11: Du bist ja jemand, hast du mir ja erzählt, der sehr viel organisiert für die Band.
00:19:16: Also ich habe es in einem anderen Podcast erzählt, dass du dann immer sagst, du hast einmal den Hut von der Musikerin auf,
00:19:22: aber wenn du dann Bookings machst und wenn du dann telefonierst und so und wenn es um irgendwelche Marketingaktionen geht,
00:19:30: dann setzt du den Hut der kleinen Sekretärin auf.
00:19:33: Also das heißt, es ist ja viel, was man da so am Hals hat, wenn man sich versucht selber der Welt vorzustellen.
00:19:39: Wie kommt ihr damit klar und wie, wenn ich das fragen darf, wie könnt ihr davon leben?
00:19:44: Also das Wichtigste und das Allerschönste und auch das finanziell lukrativste ist die Livemusik.
00:19:49: Das sind reale Konzerte, wo wir reale Musik in Echtzeit für reale Menschen spielen
00:19:55: und dann entweder über ein Ticket-Deal oder über das Venue oder je nachdem, welcher Kontext da ist.
00:20:00: Das sind natürlich reale Einkünfte und davon versuchen wir so viele, wie es nur geht, zu spielen.
00:20:06: Wir haben jetzt, ich glaube, über 500 Konzerte gespielt in den letzten sieben Jahren, in den unterschiedlichsten Größen und Farben und Formen
00:20:14: und das liebe ich auch am allermeisten.
00:20:16: Also ich lief es auch zu schreiben und kreativ zu sein oder im Studio zu arbeiten, zu produzieren,
00:20:20: auch so Ideen Samen auszusehen und zu gucken, wie sie wachsen.
00:20:24: Aber richtig aufblühend tun die dann erst, wenn da jemand zuhört und dann jemand mitfühlt
00:20:29: und ich dann spüre, oh ja, da ist Resonanz da oder Verwirrung.
00:20:33: Also da sehe ich, dass dieser Dialog bei Live-Konzerten das Allerwichtigste.
00:20:38: Ich habe immer, oder ich höre auch immer von Musikexperten, vertrete ich auch selber so ein bisschen die These.
00:20:44: Das muss ich eigentlich als Musiker nicht selbst verkaufen sollte,
00:20:47: weil dieser Sekretärin Hut, der stielt auch Kreativität, also Zeit, die man eigentlich für den eigentlichen Prozess eines Künstlers aufwenden sollte.
00:20:55: Und habt ihr euch schon überlegt, mal vielleicht da professionelle Strukturen zu nutzen,
00:21:00: ein Management, eine Bucking-Agentur oder ist es schwierig?
00:21:03: Das kennen wir auch von einer anderen Gewinnerin.
00:21:05: Überhaupt jemanden zu finden, der zu euch passt.
00:21:08: Das war bei der anderen Gewinnerin auch so.
00:21:10: Es hat Jahre gedauert, bis sie dann endlich das gefunden hat, was zu ihr passt.
00:21:13: Also ich glaube auch, dass viele DIY-Do-it-yourself, viele Indie-Künstler,
00:21:17: die erstmal von alleine anfangen, ihre Musik in die Welt zu bringen.
00:21:22: Es gibt da ganz, ganz, ganz viele Künstler und nur wenig Industry-Partner, die leicht und accessible sind,
00:21:29: um da jetzt Partnerschaft und Beziehung aufzubauen.
00:21:32: Also wir haben vor ein paar Jahren einen ganz tollen Verlag gefunden aus Leipzig.
00:21:35: Kick the Flame, die uns ganz toll unterstützen.
00:21:38: Als Publisher, also die sozusagen mit uns die Grundstruktur von unseren Song-Anmeldungen
00:21:43: über die GEMA, diese ganze Struktur mit uns tragen, was ein großes Geschenk ist.
00:21:48: Genauso auch haben wir eine lokale Bucking-Agentur aus Paderborn gefunden,
00:21:52: die uns auch immer mal wieder nicht komplett exklusiv Konzerte oder Stadtfeste zuspielen.
00:21:56: Was toll ist, wenn ich dann nicht selber irgendwie über Preise aushandeln muss oder so.
00:22:00: Ich finde auch, das ist ein anderes Paar Schuh.
00:22:03: Das hatte Susanne vollen auch so schön gesagt.
00:22:05: Wir haben wirklich unterschiedliche Rollen, die sich manchmal auch richtig gut mischen.
00:22:09: Wir haben auch in Hamburg Kick the Flame einen ganz tollen Distributor gefunden,
00:22:13: also einen Vertrieb, die sozusagen mit uns CD oder Buchverkauf machen.
00:22:19: Tatsächlich haben wir keinen Label, da haben wir noch nicht jemanden oder die richtige Partnerschaft getroffen.
00:22:28: Ich glaube, das muss sich auch gut ergeben.
00:22:31: Auch Management ist, glaube ich, etwas, was sich nicht von einem Tag auf dem nächsten entscheiden lässt.
00:22:36: Das ist wirklich eine Beziehung, glaube ich, die sich auch über Jahre aufbaut.
00:22:39: Da bin ich ganz gespannt, was sich in den...
00:22:42: Und das muss natürlich auch passen, weil Kick the Flame, kann man sagen,
00:22:45: ist ja auch ein bisschen so spezialisiert auf solche speziellen Acts wie dich.
00:22:49: Sarah Lesch, unter anderem, war dort auch, ist sie nicht mehr, aber sie war dort.
00:22:53: Lauter Acts, wo man auch reinpasst, das heißt, muss ja auch passen.
00:22:56: Du kannst es jetzt nicht in der Agentur sein, die Iron Maiden und irgendwelche Heavy Metal Newcomer
00:23:00: und noch eine Punkband vermalen.
00:23:02: Schüttel dein Haar für mich.
00:23:04: Definitiv.
00:23:05: Es ist ja ein Album in Arbeit, es sind ja auch schon Songs entstanden.
00:23:09: Und ich war ja bei eurem Konzert hier in Hamburg und das war wieder wundervunder, wundervunderschön.
00:23:16: Es lohnt sich wirklich, ein Konzert von Ronja anzuschauen und von ihrer Band, weil das passiert so viel Schönes.
00:23:21: Also es ist erstmal so, dass alle Musiker der Band und Musikerin Multi-Instrumentalisten sind, kann man ja so sagen.
00:23:29: Also das heißt, es schlendert immer jeder so von diesem Keyboard zu jener Trommel.
00:23:35: Dann wirft einen Stick dem anderen zu und so.
00:23:38: Und dann im Hintergrund eben wundervunderschöne Videos, die ihr ja auch selber erstellt habt und mit Tanjas Hilfe.
00:23:44: Also das ist wirklich ein Fest, das anzuschauen.
00:23:47: Und vielleicht auch für die Menschen, wie ist der Plan? Wann kommt was raus?
00:23:51: Also ich habe mir für 2025 als große Überschrift dieses Albums.
00:23:56: Das heißt rückwärts gelesen "Flow", das Album "Flow", das möchte ich gerne als Überschrift für das gesamte Jahr nutzen.
00:24:06: Wir haben jetzt im Frühjahr unsere Show gebaut.
00:24:08: Also wir haben hinter uns so eine Runde Projektionsfläche und zeigen darauf ganz viele Bilder und Farben und Landschaften
00:24:15: und erzählen quasi die Geschichte aus dem Buch gemeinsam mit den Songs, mit verschiedenen Instrumenten.
00:24:20: Also die Show haben wir jetzt gebaut und auch schon ausgetestet, voll wundervoll im Publikum, dass es funktioniert.
00:24:25: Und es gibt für mich auch in dem Album verschiedene Kapitel, das erste Kapitel, das ging um den Krieg, es ging um Tanjas Geschichte,
00:24:32: auch "Like a Wolf", dieses Video, was sie damals für uns gemacht hat, dieser Song.
00:24:36: Das hat sehr viel elektronische, ebige, riesige Orchester und große Köre, also es ist sehr wuchtig.
00:24:42: Und dann in der Mitte gibt es ganz viele, ganz feine, akustische Songs, die will ich jetzt über den Sommer noch veröffentlichen
00:24:48: mit einzelnen Videos und Releases und Richtung Herbst wollen wir dann alles zusammen veröffentlichen.
00:24:54: Also man kann jetzt schon über unser Crowdfunding auf unserer Website das sozusagen schon vorerwerben, dieses Buch.
00:25:00: Und wir überlegen auch noch Tonträger zu machen, vielleicht CDs oder Vinyl und das dann im Herbst rauszubringen.
00:25:06: Wir haben aber noch keinen Release-Datum.
00:25:08: Ich warte gerade noch auf eine große Förderung von der Initiative Musik, um eben auch Promo machen zu können.
00:25:13: Ich bin ganz gespannt. Also das ganze Jahr wird begleitet von diesem Projekt.
00:25:17: Das ist mit dem Rückwärtslesen, finde ich, klassische Feldmine, Anekdote ein. Es gibt diesen wunderbaren, meinen Lieblingssong von Ronja Marzahn, unbedingt höher, "Nebel".
00:25:27: Und du hast es so wunderschön, Karola Kretschmer gewidmet bei einem G-Kirch, ich glaube es war sogar beim Panikpreis,
00:25:33: weil Rückwärts gelesen heißt "Nebel leben". Nimm dir das Leben und das war ihr Gitarrensolo, das war, da habe ich geweint und das hat keiner gefilmt.
00:25:42: Du bist das gelebte One World. Andere Künstler stellen sich auf die Bühne, gerne ich selber ein paar.
00:25:48: Ich meine nicht den Udo ausdrücklich, aber die stellen sich hin und heben den Finger und nehmen "One World, One World", und wir sind eine Welt.
00:25:54: Und dann merkst du aber irgendwie, es ist so unglaublich, du schaffst das ohne den Finger zu heben und "One World" zu sagen.
00:26:00: Also die Botschaft ist dir, glaube ich, auch sehr wichtig, da auch subtil was rüber zu bringen.
00:26:04: Für mich bist du eine poetische Botschafterin. Also eine Poetin auf Reisen als Botschafterin.
00:26:11: Also so ein Gefühl habe ich, weil du auch überall, wo du bist und Menschen begegnest, immer so ein bisschen, so ein Zauber hinterlässt, also du mit deiner Band.
00:26:22: Also von daher, wir werden das natürlich auch alles im Podcast verlinken, wo man euch findet und was man von euch wo findet.
00:26:29: Eine wichtige Frage noch, das Crowdfunding, was du angesprochen hast, läuft das noch oder ist das vorbei?
00:26:34: Es läuft immer noch.
00:26:36: Ja, also hallo, das müssen wir doch auch unbedingt kommunizieren.
00:26:40: Genau, wir haben uns entschieden, dass noch ein bisschen länger laufen soll. Also es ist quasi der Vorverkauf, nach wie vor dem Titel Crowdfunding.
00:26:46: Ja, also bitte hallo, hallo. Also findet man auf welcher Crowdfunding-Plattform?
00:26:51: Das läuft quasi über unseren eigenen, also auf unserer Webseite verlinkten Online Shop.
00:26:56: Also einfach Ronja Malzahn.
00:26:58: Das werden wir dann alles noch aufschreiben, weil das ist natürlich auch eine Supermöglichkeit, seine Produktion, sein Artwork und diverse Dinge auch finanziert zu bekommen, weil Leute haut man echt viel Geld raus.
00:27:09: Also das glaubt man immer gar nicht.
00:27:11: Also man möchte die Musiker, die einem das einspielen, der Produzent, der das im Studio umsetzt.
00:27:16: Ich meine, man möchte die doch auch vernünftig bezahlen und nicht immer nur sagen, ja geht gerade nicht und könnt ihr das für die Hälfte und vielleicht sogar für gar nichts.
00:27:23: Also dann ein Crowdfunding ist dafür eine super wertvolle Sache und letztlich gibt es ja auch dadurch, dass man Dinge erwerben kann, also sozusagen bevor sie veröffentlicht werden.
00:27:32: Du zahlst also für so ein wunderschönes Buch, du zahlst womöglich für einen Tonträger oder für ein Konzert oder was auch immer und dann bekommst du das ja nachher.
00:27:39: Das Geld hättest du dann höchstwahrscheinlich sowieso ausgegeben, aber für die Künstler ist es eben super wertvoll, dass sie es schon mal gleich in der Tasche haben.
00:27:46: Also von daher bitte schaut auf den Linken und gebt euch einen Ruck.
00:27:50: Wenn du so viel reißt, ich bin da ja auch Reiseaffin, ich kann mich ja erinnern an das lange, lange Peter Gabriel hat das mal gemacht.
00:27:57: Der ist in London in Studio, hat einen Track aufgenommen, hat den mitgenommen und hat überall Musiker drauf spielen lassen.
00:28:04: Also im tiefsten Tibet, irgendwelche Trommler, im tiefsten Afrika, irgendwelche Masai, Paul Simon hat das auch gemacht.
00:28:10: Habt ihr sowas auch mal angedacht oder habt ihr sowieso immer ein Aufnahmegerät dabei?
00:28:13: Ja, heutzutage ist das ja auch technisch so einfach geworden, ein Mikrofon, ein Interface, ein Computer und man kann die ganze Welt einfangen.
00:28:20: Also wir haben ein Song "Die Welt sucht, bewegte Menschen um die Welt zu bewegen".
00:28:26: Haben wir mit den südkoreanischen Gästen letztes Jahr auf südkoreanisch eingesungen und auch noch einen Gast aus Kanada, mit Englisch, dann mit deiner Schwester auf ukrainisch,
00:28:36: auf schwedisch, mit unseren schwedischen Bandmitgliedern, also versucht diese Zeile in ganz viele Sprachen zu übertragen und da dann immer die Menschen mitsingen zu lassen.
00:28:46: Nehmt man der neue Jahrwahr? Malzahn dann auch in solchen Ländern war?
00:28:50: Also in Schweden?
00:28:51: Also unseren größten Fußabdruck musikalisch oder zahlenmäßig, haben wir tatsächlich in Deutschland, weil wir hier am allermeisten live spielen
00:29:00: und in anderen Ländern sind es dann oft sehr kleine intime Konzerte oder Rahmen. Mal gucken, wo die Reise hingeht.
00:29:08: Ich meine, es ist ja auch das Interessante in der internationalen Welt, dass es eben so viele Länder gibt.
00:29:12: Also als wir angefangen haben, unsere Musik im Internet zu veröffentlichen, hatten wir alle unsere Instagram-Follower,
00:29:18: einen riesigen Peak in Ägypten, die dann sagen "I'm your biggest fan, please come to Egypt". Okay, we will see.
00:29:25: Gibt es einen Land, wo du unbedingt nochmal hin willst?
00:29:28: Das ist tatsächlich der afrikanische Kontinent, der mich sehr erreizt. Also ich war mit Südamerika, Nordamerika, meine ersten Reisen.
00:29:34: Nach der Schulzeit ging nach Indien, dann war ich auch in Neuseeland, Australien und Europa ist ja auch wirklich so vielfältig und da sind die Strecken auch nicht weit.
00:29:43: Aber da fehlt mir noch eine Menge. Also einer meiner engsten Freundin kommt aus Namibia, auch Kenia würde mich unglaublich interessieren und auch Ägypten im Norden.
00:29:51: Also da gibt es, glaube ich, noch viel zu entdecken.
00:29:53: Also da hat man das Gefühl, das kann ich dir sagen, "It's my second home, Kenia", wenn du den afrikanischen Kontinent betrittst, egal ob du da warst oder nicht.
00:30:01: Du hast immer das Gefühl, nach Hause zu kommen.
00:30:03: Oh schön, oh Nolito.
00:30:05: Ja, weil da kommen wir alle her jetzt.
00:30:07: Ja, das stimmt.
00:30:08: Motherland.
00:30:09: Ja, die Wiege der Erde. Also ich gehe mal davon aus, dass du da auch überall und ihr da überall noch hinfahren werdet.
00:30:15: Ach jeden Fall, also dann wird's noch so.
00:30:17: Es geht doch erst so richtig los.
00:30:19: Da kommt doch noch so viel jetzt, wo die Band auch so richtig homogen ist und so schön zusammenspielt.
00:30:26: Also da sehe ich noch ganz viel auf euch zukommen.
00:30:29: Und wir werden natürlich weiter hinter den Kulissen schauen, wie wir euch unterstützen können und zu den Konzerten kommen.
00:30:36: Tina, die wunderbare Fotografin.
00:30:39: Tina Acke ist ja auch ein großer Fan von euch, hat wunderschöne Fotos gemacht.
00:30:42: Und Tina und ich sind immer die Groupies.
00:30:44: Wir kommen immer, wenn ein Konzert ist, kommen wir beide immer und setzen uns in die erste Reihe.
00:30:48: Tina hat auch ihr eigenes Lied auf diesem Album.
00:30:50: Das stimmt. Oh, ein Wunderschön. Oh, da musste ich auch weinen. Oh nein.
00:30:55: Wir schreiben ja im Herbst wieder neu aus und das will ich dich jetzt noch fragen.
00:30:59: Was hat der Panikpreis dir als Künstlerin gebracht?
00:31:01: Ganz, ganz viel. Es war wirklich zunächst einmal auch eine völlige Überraschung für uns.
00:31:05: Also wie du das auch vorhin schon gesagt hast, ich hatte mich da eigentlich für die Hessevertonung.
00:31:09: Ich bin riesen Hermann Hessefan.
00:31:11: Dafür habe ich mich interessiert und dachte mir, ich schick da mal was hin.
00:31:14: Und ach ja, dann kann man ja auch noch drei Songs für den Hauptwettbewerb einsenden
00:31:19: und hab dann gedacht, ja, wir sind weder rockig, politisch, noch haben wir so viele deutsche Songs.
00:31:23: Und dann standen wir da mit Saxophon, Nückelhaber, Cello, Klavier, mit sieben Leuten im Wechselkonzert pandemisch.
00:31:31: Also das hat uns wirklich überrascht, dass wir da den ersten Preis gewonnen haben.
00:31:34: Und das war so eine große Anerkennung, aber auch künstlerisch eine Bestätigung von,
00:31:40: eure Kunst wird gesehen und gewertsches, das macht unglaublich viel innen als Künstler.
00:31:47: Aber auch in der Außenwirkung ist es natürlich eine ganz tolle mediale Tragweite
00:31:52: und auch das ganze Netzwerk, also auch diese Panik-Familie von innen kennstellein.
00:31:57: Das sind so viele besondere Menschen und verschiedene Charaktere
00:32:00: und so viele spannende Lebensgeschichten und da einfach mit einzutauchen.
00:32:04: Also Georgiak hat uns dann letztes Jahr auch mal zu Peter Muffer in den Backstage genommen
00:32:08: und da dann diese ganzen Künstler-Legenden kennenzulernen und auch zu sehen,
00:32:13: was es dafür Geschichten gibt. Das ist unglaublich inspirierend.
00:32:17: Der Tugabschluss, ich erinnere mich in Leipzig, wir haben zusammen gefeiert in einer Pizzeria.
00:32:22: Und Ronja war wirklich so, als gehört sie überall dazu, selbst Peter, den hat das nicht gestört.
00:32:27: Und so Ronja ist ein fantastischer Mensch, der gleich überall reinpasst
00:32:30: und so eine Ruhe und Wärme ausstrahlt, dass man gleich selber ein bisschen ruhiger wird.
00:32:35: Das stimmt. Ein sehr, sehr schönes Schlusswort.
00:32:38: Was mir auch sehr schnell aufgefallen ist, ist, dass wenn ich mit dir irgendwo unterwegs war
00:32:42: oder Backstage war, jeder, der zur Tür reinkommt, setzt sich hin und ist sofort im Gespräch mit dir
00:32:47: und du bist auch jemand, das wollte ich jetzt unbedingt noch loswerden, der so wunderbar neugierig ist auf Menschen.
00:32:53: Und das ist etwas, was Menschen auch so für dich einnimmt, dass sie das Gefühl haben
00:32:57: und auch ich, wenn wir reden, das Gefühl habe, dass du wirklich ernsthaft und ehrlich darin interessiert bist,
00:33:03: was du sagst, diese Geschichte zu erfahren.
00:33:05: Wie ein neugieriges Kind, das ist bestimmt auch eine Eigenschaft, die sehr gut ist für das, was du tust.
00:33:12: Und ich bin auch nie alleine. Dann habe ich neben mir meinen argentinischen Federico
00:33:16: und wir trinken Warte und die Menschen fangen an, über ihre Tango-Erfahrung zu erzählen.
00:33:20: Oder dann macht Tanja eine Skizze von den Menschen und schlägt sie in ihren Band.
00:33:25: Also auch da sehe ich dieses Familiengefühl, nie alleine zu sein mit der Musik,
00:33:30: ja auch so was Verbindendes ist, das ist ein unglaubliches Geschenk.
00:33:33: Mit Ronja könnte man ganze Stunden verbringen, deshalb empfehlen wir euch da draußen, egal ob ihr hört oder seht,
00:33:39: was Bea schon gesagt hat, unbedingt mal ein Konzert von Ronja Malzahn.
00:33:42: Dann kann man dich das nächste Mal live erleben und wohnen.
00:33:45: Das ist eine gute Frage. Ich weiß, wir sind im Anfang August auf einem Festival in Zelle bei Hannover
00:33:51: und Ende August weiß ich auch, da ist ein Stadtfest in Nord, also viel so Norddeutschland.
00:33:56: Man findet auch unsere ganzen Tourstermine, denn wir sind immer nur auf Tour, genau.
00:34:01: Die haben wir auch auf unserer Website verlinkt und wir planen auch im Herbst noch viele Konzerte rund
00:34:05: um dieses neue Album mit unserer Show, besonders innen drin mit den Visuals, finde ich das immer wunderschön,
00:34:11: wenn auch Projektionen dazu laufen, mit Bildes zu verbinden.
00:34:15: Ja und wir spielen immer Konzerte, also kommt total gerne mal vorbei.
00:34:20: Also auch das, wie gesagt, werden wir verlinken für alle Podcast-Versionen, ob mit oder ohne Bild.
00:34:27: Ich habe mich total gefreut, dass du heute hier warst und bist.
00:34:31: Also was ich euch noch unbedingt sagen möchte, ist, dass wir jetzt hier zwei Songs noch von Ronja und Federico hören.
00:34:37: Die werden wir jetzt nicht im Podcast ausstrahlen, weil das jetzt alles technisch ein ziemlich großer Aufwand wäre.
00:34:42: In Zukunft werden wir das mehr öffnen für Besucher.
00:34:45: Und dann gibt es auch von unseren musikalischen Gästen auch gerne eine musikalische Einlage, also strömt er bei.
00:34:52: Und das war der siebte Panic Prize-Podcast mit Ronja Marzahn.
00:34:56: Wir werden demnächst noch mehrere Gewinnerinnen und Gewinner präsentieren auf dieser Art.
00:35:00: Der Achte kommt am 8.8. und da wäre er wahrscheinlich mit einem wunderbaren Gast.
00:35:05: Ich habe heute noch mit ihm ganz schnell telefoniert, weil ich das so gerne schon mal damit schon mal gerne angeben wollte,
00:35:10: nämlich mit Jean-Jacques Krawitz, Udos und Peter Marvais Pianisten, der wird dann kommen.
00:35:15: Es geht immer weiter bergauf, es kann ich nicht anders sagen.
00:35:18: Und weil du sagst Jean-Jacques, das muss man auch erwähnen, auch Jean-Jacques Krawitz hat eine Stiftung "Entré",
00:35:23: die etwas ähnliches betreibt wie wir, nämlich die Unterstützung von Schwächeren an Schulen,
00:35:28: die nicht unbedingt mit dem gymnasialen Elternhaus gesegnet sind und sich keine Musikunterricht und keine Musikinstrumente leisten können
00:35:36: und solche Leute unterstützt Jean-Jacques.
00:35:38: Und das ist auch für uns ein Thema, weil wir machen ja mit der Stiftung auch "Hind am Horizont macht Schule"
00:35:42: und auch darüber werden wir ein bisschen sprechen mit Jean-Jacques, also über Musik,
00:35:45: über das, was er mit Ronja macht und über unser Projekt.
00:35:48: Und er hat den besten französischen Akzent, den ich kenne.
00:35:51: Und wenn er einmal anfängt zu sprechen, ist es ganz schwierig, ihn wieder zu stoppen.
00:35:55: Was für einen Podcast wirklich sehr schön ist eigentlich.
00:35:58: In diesem Sinne, au revoir.
00:36:00: Au revoir, merci beaucoup.
00:36:02: Merci beaucoup.
00:36:04: Danke, Rene.
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