PANIKPREIS PODCAST Folge #6
Shownotes
Susanne Hasenjäger von NDR 90,3 ist Moderatorin von „Hamburg Sounds“ und dem "Kulturjournal" und hat eine wundervolle Eigenschaft: Sie liebt was sie tut!
Sie ist sie eine von den Guten unter den Musik-Journalist:innen. Eine Radio-Moderatorin, die sich aufrichtig für Musik interessiert und neugierig und offen ist für die Musik-Welt.Sie lässt sich begeistern und so moderiert sie auch. Das zeichnet sie und ihre Sendungen aus, in denen sie als eine der wenigen auch immer noch musikalische Newcomer vorstellt.
Bea und Arno reden mit Susanne Hasenjäger über die Musik-Branche von heute, welche Chancen Newcomer haben und was das Radio für sie tut.Außerdem erfahren wir welcher Künstler Susanne total enttäuscht hat und in wen sie mit dreizehn total verliebt war.
Abonniert uns gern und verpasst nicht Folge #7 mit Ronja Maltzahn.
Links:
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Susanne Hasenjäger 👉🏾 https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/wir_ueber_uns/hasenjaeger100.html
NDR 90,3 Kulturjournal 👉🏾 https://www.ndr.de/903/sendungen/kulturjournal/index.html
Panikpreis 👉🏾 https://www.udo-lindenberg-stiftung.de/panikpreis/
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Bea Reszat 👉🏾 https://www.beatrice-reszat.com
Arno Köster 👉🏾 https://www.youtube.com/user/germanexplorer/videos
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Transkript anzeigen
00:00:00: Und ich mach mein Ding.
00:00:02: Panikpreis Podcast Ausgabe 6 mit Bea und Arno.
00:00:06: Hi Bea. - Hi Arno.
00:00:07: Was ganz Besonderes, wir sind weder in meiner Küche noch in der Popakademie,
00:00:11: sondern wir sind erstmals live in der alten Liebe in Hamburg auf dem Kiez.
00:00:15: Und ich hab ja Sweet Memories, also ich bin hier ganz, wie soll ich sagen,
00:00:19: ganz melancholisch geworden vorhin, weil ich ja hier in diesen Räumlichkeiten
00:00:23: von ein paar Jahren mein erstes Album released hab und hier eine riesen Party gemacht hab.
00:00:27: Ich glaub mit 150 Leuten aus dem ganzen Land.
00:00:30: Arno stand am Eingang halt immer Sternenstaub auf alle gestreut.
00:00:33: Das hatten die dann wochenlang später noch in ihren Haaren.
00:00:36: Das war unglaublich schön.
00:00:37: Und deshalb freue ich mich so, dass wir das jetzt als feste Einrichtung einmal im Monat
00:00:42: von hier aus machen, unseren Panikpreispodcast für die Udo Lindenberg-Stiftung der Arno Lito und ich.
00:00:47: Also ich freue mich total.
00:00:49: Und heute machen wir eine ganz besondere Ausgabe.
00:00:51: Wir waren ja mit unserem Podcast Spezialer schon an der Popakademie
00:00:54: und haben mit Musikexpertinnen und Experten gesprochen, wie das so ist
00:00:57: mit einer Bandkarriere, was man betreiben muss.
00:00:59: Heute wollen wir mal ein bisschen die mediale Seite beleuchten
00:01:02: und haben dafür eine fantastische Frau eingeladen.
00:01:04: Ich sag dazu eine der wenigen, die in Deutschland, im deutschen Radio noch Musiksendungen macht
00:01:09: und Newcomer entdeckt, Susanne Hasenjäger.
00:01:12: Das stimmt.
00:01:13: Und sie moderiert zwei Sendungen im NDR 90,3, nämlich die Hamburg Sounds und das Kulturjournal.
00:01:20: Und ich möchte den Satz noch dazu sagen, bevor sie hier sitzt und sich dann genieren muss,
00:01:24: weil ich sie so lobe.
00:01:25: Sie ist wirklich eine von den Guten.
00:01:28: Denn es gibt nicht mehr so viele, die wirklich Musik lieben, die Musik aufrichtig lieben
00:01:33: und sich dafür interessieren und auch immer am Ball sind, neue Leute und neue Bands
00:01:37: und Musikerinnen zu entdecken.
00:01:39: Und hier ist sie.
00:01:40: Wir freuen uns, dass sie da ist, Susanne Hasenjäger.
00:01:42: Das ist eine schöne Spiel, die ich immer umzudrehen.
00:01:52: Ich durfte ja schon so ein Gast bei dir sein, Susanne, im Radio.
00:01:55: Und ich war bei Beas aufgetrittiert.
00:01:57: Das war schön.
00:01:58: Und da glaube ich jetzt noch so ein bisschen Sternenstaub.
00:02:01: Das war übrigens der Tag, danach habe ich so viele Menschen wochenlang gehasst.
00:02:05: Ich habe noch Mails gekriegt, Monate danach.
00:02:07: Das war ja eine schöne Veranstaltung, aber dein Sternenstaub geht nicht mehr aus meinen Haaren.
00:02:10: Aber Bär ohne Sternenstaub, das geht auch nicht.
00:02:12: Das hat gut gepasst.
00:02:14: Wir haben damals gesprochen, ich glaube, es war zu Corona-Zeiten.
00:02:17: Das war so kurz um diese Zeit.
00:02:19: Und auch da ging es schon um Newcomer und so.
00:02:21: Und auch damals war es schon so, dass du tatsächlich ein Format warst,
00:02:24: auch in diesen Zeiten, dass die Fahne für die lokale Musikszene hochgehalten hat.
00:02:28: Jetzt frage ich mal, der die Radiolandwirtschaft gut kennt,
00:02:31: machst du das gegen deine Chefs oder ist das ein grundsätzlich NDR?
00:02:35: Guck keiner zu, ne?
00:02:36: Guck keiner zu.
00:02:37: Wir sind hier nur unter uns.
00:02:38: Nein, nee, tatsächlich ist das der Auftrag des Norddeutschen Rundfunk.
00:02:42: Gerade regionale Künstlerinnen und Künstlern zu fördern.
00:02:45: Und das tun wir auch.
00:02:47: Und ich habe das große Glück, dass wir jetzt seit mehreren Jahrzehnten
00:02:51: schon tun zu dürfen und immer wieder neugierig junge Leute,
00:02:56: auch ein bisschen ältere Leute, die neue Musik machen zu entdecken.
00:03:01: Was ja auch sehr wichtig ist, es gibt einen Aspekt,
00:03:04: deshalb habe ich das mit Corona angesprochen.
00:03:06: Es gab viele Menschen, die damals zu Corona-Zeiten gesagt haben,
00:03:09: auch zu mir, lasst doch mal mehr lokale Musik im Radio spielen,
00:03:12: weil davon verdient die Bands Geld.
00:03:14: Es ist kaum jemand darauf eingestiegen, was mich sehen würde.
00:03:17: Es gab Forderungen auch.
00:03:19: Ich habe auch gedacht, das ist eigentlich eine gute Idee,
00:03:22: warum nicht die Nacht zum Beispiel öffnen.
00:03:24: Und dann, weil das gibt GEMA, das ist Geld,
00:03:26: wenn du zu den Musikerinnen und Musikern gehörst,
00:03:29: die ihre Sachen selber schreiben, was ja leider auch nicht alle tun.
00:03:32: Wenn dann sind das genau die Kreativen, die gehört werden müssen,
00:03:36: mussten, ist glaube ich nur Chance, die wir leider nicht verpassten.
00:03:41: Vielleicht kann man ja daraus werden.
00:03:43: Ich habe damals mit dem Unterhaltungsschäft von MDR gesprochen,
00:03:47: und wir waren uns eigentlich schon fast einig,
00:03:49: und es gab ein Konzept, und dann habe ich nie wieder was gehört.
00:03:52: Ist da der öffentlich-rechtliche Zufall gewesen?
00:03:54: Weil du sagst, das ist eigentlich der Auftrag, so finde ich das.
00:03:57: Ja, natürlich ist es der Auftrag, aber da gab es,
00:03:59: natürlich auch andere Gespräche, wie kann man das fördern?
00:04:02: Wir haben im Ende der Jahr eine ganz tolle Formate aus dem Wohnzimmer,
00:04:06: also Corona Sachen, wir haben viele Leute gefeaturet, Porträts gemacht.
00:04:11: Was passiert mit diesen Menschen, deren Leidenschaft,
00:04:14: dass es Musik zu machen und deren Beruf das ist?
00:04:17: Das ist ja nicht ein Hobby oder so, was sie jetzt während Corona
00:04:20: nicht ausüben konnten, sondern das ist deren Leben.
00:04:23: Was ist jetzt mit denen? Die müssen jetzt bei IKEA keine Ahnung
00:04:26: packen und solche Schicksale. Also wir haben die natürlich gefeaturet,
00:04:30: wir haben die in die Öffentlichkeit gebracht, aber wie du sagst,
00:04:34: also was der simplesichste Weg eigentlich, die Musik zu spielen,
00:04:38: ist schwierig, wir sind Formatradio, der MDR ist durchformatiert,
00:04:42: das ist heute, als ich angefangen habe, Anfang der 80er, Mitte der 80er,
00:04:46: da war Radio, da konntest du wirklich noch, da bist du mit deinem Platten gekommen
00:04:50: und konntest die auflegen, das machen wir, so ist das jetzt hier.
00:04:53: Wie oft habe ich manche Künstler per Handpick aufgelegt, das gibt es nicht mehr.
00:04:57: Hast du am Anfang selber gefahren?
00:05:01: Oh ja, ja, ja, ja. Ich habe gesagt, jetzt wieder, also wir sind ja jetzt technisch,
00:05:05: jetzt bin ich aber ganz alleine, am Anfang war dann immer noch hinter der Scheibe
00:05:09: ein Techniker, die gibt es jetzt nicht mehr, du bist wirklich alleine
00:05:12: und deswegen freue ich mich jetzt, euch hier zu sehen.
00:05:15: Das ist, wenn ich im Studio bin, ist das ein bisschen Selbstgespräch
00:05:18: und ich stelle mir dann mal vor, in welcher Situation hört jetzt jemand,
00:05:21: dass ich jetzt was über ein Hamburger Band erzähle, sind die vielleicht gerade
00:05:24: in der Küche oder im Badezimmer oder an welchen Orten noch, wenn ich mir das dann vorstelle.
00:05:28: Und das ist, das war früher wirklich cool, dass wir da noch als Techniker
00:05:33: oder die Technikerin direkt hinter der Scheibe als direkten Kontakt, so, ne,
00:05:37: du sagst was oder du spielst einen neuen Song von so einem Typen wie,
00:05:41: wie, wie, wie, wie, so einem Lindenberg, ich wisse einen neuen Song
00:05:44: und siehst sofort, wie die Augen strahlen oder vielleicht auch nicht
00:05:48: oder dann sagen, na ja, nimm so.
00:05:50: Was mich jetzt mal interessieren würde von dir persönlich ist, warum Radio?
00:05:54: War das so etwas, was du schon ganz früh gedacht hast, das würde ich gerne mal machen
00:05:58: oder ist das so auf dich zugekommen?
00:06:00: Das war wirklich ganz, ganz, ganz, ganz früher.
00:06:03: Ich hatte einen großen Bruder, der mich mit den Beatles und mit den Stones
00:06:07: Ende der 60er bekannt gemacht hat.
00:06:10: Das heißt Musik war für mich immer eigentlich das Wichtigste in meinem Leben.
00:06:14: Aber nicht das Musik machen, sondern dann tatsächlich habe ich viel,
00:06:18: ich bin in Braunstein groß geworden und da habe ich schon viel NDR gehört
00:06:23: und einer meiner absoluten Helden damals war Klaus Wellershaus,
00:06:27: der Musikredakteur bei uns war, also auch den Club und solche ganzen Sendungen kennt ihr nicht,
00:06:33: ihr seid so klein, wir kennen das vielleicht noch.
00:06:37: Und das hatten wir einfach so gezeigt, wie schön das ist,
00:06:41: so eine kuratierte Musiksendung zu haben.
00:06:44: Also nicht einfach, so wie das heute, sorry, ich gucke euch jetzt mal an,
00:06:47: das war ein junger Leutzeugsquatsch, meine ich gar nicht.
00:06:50: Also heute machst du deine eigenen Spotify-Listen, aber das damals war einfach,
00:06:54: du hast den Leuten erzählt, das ist ein Song, der geht mir so ans Herz,
00:06:58: hört euch das mal an und überleg oder guckt, was ihr damit macht,
00:07:01: vielleicht ist das auch eure Geschichte, die dieses Lied erzählt oder so.
00:07:05: Und das habe ich, das hat Klaus Wellershaus gemacht
00:07:07: und dann hatte ich einfach in meiner Abit-Zeitung steht,
00:07:10: wir hatten neulich 40-jähriges Abit-Treffen oder so was
00:07:13: und da steht tatsächlich von mir Zitat, ich möchte an der Roten Baumschuße arbeiten.
00:07:18: Also ich wollte immer zum Radio, dann hat Klaus Wellershaus,
00:07:22: dem habe ich das geschrieben und dann kommt er dann mal vorbei
00:07:25: und dann habe ich Musik für junge Leute, Mittagsendung, Musik nach der Schule.
00:07:29: Tatsächlich ist es so, dass die Radiomoderatoren, die so richtig Herzblut-Radiumoderatoren sind,
00:07:34: ich war ja eine ganze Weile beim Bayerischen Rundfunk,
00:07:37: die wirklich auch die waren, die sowas immer schon wollten.
00:07:40: So der Fritz Egener zum Beispiel, kennst du wahrscheinlich auch,
00:07:43: der früher immer AFN gehört, der diese amerikanischen Sender und so,
00:07:46: der war völlig besessen davon und will darauf, dass selber zu machen.
00:07:50: Absolut, bei mir war es BFBS damals in der Regen, wo ich groß geworden bin
00:07:53: und das war immer dieses einfach Leuten, was ich liebe,
00:07:57: das hört euch das auch mal an, so zu erzählen.
00:08:00: Das ist ja was ich so toll finde.
00:08:02: Das ist so die Leidenschaft und das hört auch nicht auf,
00:08:05: es gibt einfach auch tolle Musik, Musik hat mein Leben mehrfach gerettet,
00:08:09: also in übertragenden Sinne, aber für mich ist das das Wichtigste,
00:08:13: was Liebe und so was alles angeht, Musik ist so die Grundlage.
00:08:16: Aber das passt ja nicht ganz gut, weil wir reden ja auch ein bisschen jetzt von früher.
00:08:19: Im Radio stelle ich fest, gibt es keine Kompetenz mehr in den Musikredaktionen,
00:08:23: sondern man muss besser IT beherrschen, als dass man sich musikalisch irgendwie auskennt.
00:08:28: Ich habe ein gutes Beispiel vor dem Radio.
00:08:30: Ich fand Pink immer super und ich habe echt ein halbes Jahr gebraucht,
00:08:34: zu wissen, wer das ist, weil es hat mir keiner mehr gesagt im Radio.
00:08:37: Also diese Kompetenzgeschichten, dass auch Musikredakteure losgeht,
00:08:40: die gesagt haben, ich war gestern auf einem Flowmarkt in London,
00:08:43: dann habe ich eine wunderbare Band gefunden. Das gibt es nicht mehr.
00:08:46: Das heißt, es hat sich für junge Bands, überde wir auch ein bisschen sprechen,
00:08:49: einiges verändert, die Medien sind jetzt woanders.
00:08:51: Radio spielt nicht mehr so die Rolle gerade.
00:08:53: Leider Gottes war, deswegen bin ich wahnsinnig froh,
00:08:56: dass ich in dieser Zeit in den 80ern und 90ern mit den Sendungen,
00:08:59: die ich machen durfte, das war einfach die Hochzeit von Radio.
00:09:02: Da habe ich eine Platte von, keine Ahnung, Oasis habe ich vielleicht aufgelegt.
00:09:05: Und am nächsten Tag war bei Michelle Records das Ding ausverkauft,
00:09:08: weil die Leute da hingeströmt sind.
00:09:10: Also das ist halt das, was Radio machen kann.
00:09:12: Ich glaube nicht, dass es jetzt solche Leute nicht mehr gibt.
00:09:15: Ich habe kompetente Kolleginnen und Kollegen,
00:09:18: nur dieses Format macht, das halt, ich weiß gar nicht ob euch das alles,
00:09:22: ob ihr wissen, was da so ungefähr ist.
00:09:24: Wir spielen nur noch Titel den Tag über, die durchs Tracking gehen,
00:09:29: das hat die beiden getestet, da wird bei euch vielleicht mal die angerufen
00:09:32: und da wird ihr ein Lied vorgespielt.
00:09:34: Und wenn du dann sagst, nee, das kenne ich nicht oder das mag ich nicht
00:09:38: und du bist nicht der Einzige der das sagt,
00:09:40: dann wird halt dieses Lied auch, kommt nicht in unser Programm rein.
00:09:43: Man kann auch sagen, Basisdemokratie, die Leute werden gefragt,
00:09:47: was wollt ihr hören?
00:09:49: Und wenn sie halt nicht klyso hören wollen,
00:09:51: dann wird auch klyso nicht gespielt.
00:09:53: Ja, Format Radio ist ein Stichwort,
00:09:55: ich will jetzt hier nicht die Oma-Runde aufmachen.
00:09:58: Damals war alles schöner und so.
00:10:00: Aber eins muss ich doch wirklich sagen, dass dieses Handgemachte,
00:10:04: also was ja auch dazu gehört, dass zum Beispiel jemand,
00:10:06: ein Moderator, seine Platten und CDs zusammengesucht hat vor der Sendung
00:10:10: und natürlich war es so informiert, was gerade läuft
00:10:12: und worauf die Leute stehen, das ging ja nicht darum,
00:10:14: jetzt irgendwas zu machen, was kein Mainstream ist
00:10:16: und was keine, also was so eine Nische ist.
00:10:18: Aber das alleine, dieses Ritual, sich so seine Sendungen zusammenzustellen,
00:10:23: die Sachen dann zu spielen und zu allem auch so eine kleine Geschichte zu haben,
00:10:27: weil du einfach was damit verbinden willst.
00:10:29: Und ich habe beim Radio aufgehört und dann höre ich auch auf mit damals,
00:10:32: als es dann so war, dass ich das Gefühl hatte,
00:10:34: ich habe zu den Songs, die mir da vorgesetzt wurden,
00:10:37: zum ersten Mal kriegte ich also Playlisten vor die Nase gesetzt,
00:10:40: gar keinen Bezug, um ehrlich zu sein, hatte der Ole Musikradaktör,
00:10:43: der schon damals schon so ein bisschen, wie soll ich sagen,
00:10:47: der hat sich schon auf die Rente gefreut
00:10:49: und der hat jetzt auch gar nicht so irgendwas ausgesucht,
00:10:51: was mir jetzt gefallen hätte.
00:10:53: Und dann habe ich gemerkt, ich sitze da vom Mikrofon
00:10:55: und dann fange ich an, so rumzufägen.
00:10:57: Dann werde ich so zum Dampf plauderer.
00:10:59: Aber sag mal, gibt es denn eine Sendung, wo du sagen würdest,
00:11:02: das wäre so was, was du gerne moderieren würdest?
00:11:05: Also was ich sehr, sehr gerne gemacht habe,
00:11:07: was wir leider jetzt auch aus finanziellen Gründen ein bisschen eingedampft
00:11:11: oder stark eingedampft haben, war Hamburg Soundstores,
00:11:14: das ist erwähnt, das ist ja eine Radiosendung.
00:11:16: Wir haben, sind damit aber auch rausgegangen
00:11:18: und wir hatten wirklich in den fliegenden Bauten zum Beispiel
00:11:20: oder hier im Sankt Pauli Theater oder also in Orten,
00:11:23: wo Leute auch einfach vielleicht mal so vorbeikommen,
00:11:26: die gar nicht sich jetzt für, die gar nicht jeden Tag
00:11:28: sich eine Platte kaufen wollen oder sich so für Musik interessieren.
00:11:31: Und denen haben wir regionale Künstlerinnen und Künstler live präsentiert.
00:11:36: Und das ist nochmal für mich, also nichts gegen Platten,
00:11:39: nichts gegen Spotify-Listen und so.
00:11:41: Für mich ist aber Live-Musik immer noch das,
00:11:44: was die Seele von Musik ausmacht, was für mich auch das ausmacht,
00:11:48: wenn ich jemanden auf der Bühne sehe, der etwas kann
00:11:51: und das gibt von sich, was ich zum Beispiel nicht kann.
00:11:54: Also jemand wie Ronja, die auf die Bühne geht
00:11:56: und andere Menschen inspiriert, glücklich macht damit.
00:11:59: Das ist für mich das größte, also nichts gegen CDs
00:12:02: und alles Mögliche, aber diese Live-Musik, also wenn das mal wieder käme,
00:12:07: dass man vor Publikum, auch vor Leuten, die das wie gesagt
00:12:10: gar nicht so die Musikspielzis sein müssen, also nicht die Taxifahrer,
00:12:14: die nachts, wenn ich nachtkluck moderiere oder so,
00:12:16: die dann einschalten und du weißt genau, die, ja, die hören jetzt zu,
00:12:19: holen sich das vielleicht bei Spotify oder Boch immer.
00:12:21: Das wäre mein großer Traum, dass das Radio wieder in diese Richtung zurückgeht,
00:12:25: dass wir solche spannenden Künstlerinnen und Künstlern live präsentieren.
00:12:30: Da könnte das Radio...
00:12:31: Hey, hey, lasst uns doch verraten sind da auch.
00:12:33: Ja, genau, weil da könnte das Radio, das will ich grad sagen,
00:12:37: der neuen Scene und auch neuen Bands einen großen Gefallen tun,
00:12:40: weil ich weiß, aus einem anderen Podcast, da spricht oft mit Menschen,
00:12:43: hinter den Kulissen und mit Musikern, die alle sagen, Corona hat da ein richtiges Loch gehabt.
00:12:47: Es ist total schwierig für Bands, in Clubs zu gehen, das muss man sagen,
00:12:50: weil am besten...
00:12:51: Und für die Clubs ist es auch schwierig.
00:12:52: Man bringt noch mehr Geld mit als früher und die Situation der Clubs
00:12:55: tut ein übriges, das heißt, es wird immer seltener,
00:12:58: diese Live-Auftritte überhaupt zu kriegen und zum zweiten,
00:13:01: damit auch gut Geld zu verdienen, was ja dann doch der Sinn und Zweck ist,
00:13:04: wie wir im Extra-Podcast gelernt haben, wenn man Musik macht.
00:13:06: Das ist kein Hobby für die Menschen, das ist Beruf.
00:13:09: Lebensinhalt und Berufung, ja.
00:13:11: Ich war bei der Live-Szene, also das Radio könnte da tatsächlich
00:13:13: wirklich der Szene in großen Gefallen tun.
00:13:15: Was empfiehst du denn so seiner überhaupt neuen Bands, die jetzt neu anfangen?
00:13:19: Ich glaube, wenn du brennst für was und das sind die Leute,
00:13:23: von denen ich auch hören will, von denen ich auch Musik hören will,
00:13:26: dann findest du einen Weg.
00:13:28: Also was ich, wo ich mal so denke, es ist wenn mich jemand anruft oder mir schreibt,
00:13:32: ist ja alles, ne, meine E-Mail-Adresse kann es ja ganz einfach,
00:13:36: loscherweise rausfinden.
00:13:38: Und gar nicht weiß, was wir eigentlich machen,
00:13:41: weil ich spiele, wenn ich was spannend finde, ist es egal, ob das Funk ist
00:13:44: oder Folkrock oder irgendwie Heavy Metal kann auch passieren.
00:13:48: In der richtigen Geschichte, in der richtigen Präsentation hat das alles,
00:13:51: finde ich, gerade beim Ende eher auch einen Platz.
00:13:54: Aber wenn da jemand anruft und sagt, ja, ich mach jetzt hier deutschen Schlager
00:13:58: und stellts dir das mal vor, dann sag ich, ja, viel Glück weiterhin mit deinem Zeug.
00:14:03: Ich höre mir das gerne auch an, ich sage da auch gerne was dazu,
00:14:05: weil ich halt auch viel Erfahrung habe.
00:14:07: Aber sorry, informiere dich erstmal.
00:14:10: Also erst mal gucken, mit wem rede ich da eigentlich,
00:14:13: oder was will ich eigentlich?
00:14:15: Wir haben auch keine irgendwie Heavy Rotation,
00:14:18: leider auch nicht von den Songs von Ronja zum Beispiel.
00:14:20: Also so, das gibt es nicht mehr in dem, was ich aber machen kann,
00:14:23: ist eine Geschichte über sie machen, eine Geschichte über die Art und Weise,
00:14:26: wie sie zur Musik gekommen ist, wie sie damit lebt,
00:14:29: was das für Leute sind, die zu ihren Konzerten gehen,
00:14:32: solche Geschichten.
00:14:33: Und die kann ich nach wie vor und überall im NDR immer noch erzählen,
00:14:36: wenn es eine gute Geschichte ist.
00:14:38: Es sind immer die Geschichten dahinter, das haben wir auch schon gelernt.
00:14:40: Und vor allen Dingen, wenn dann jemand noch ein Typ ist,
00:14:42: dann kannst du die Geschichte noch besser erzählen.
00:14:44: Ich glaube, dass es im Grunde nach wie vor so ist, wie es immer schon war,
00:14:48: dass die wichtigste Voraussetzung wirklich die ist,
00:14:51: dass du was du gesagt hast dafür brennst,
00:14:53: und dass du dafür gehst,
00:14:55: und dass wenn dir der Sturm von vorne entgegen kommt,
00:14:58: dass du sagst, okay, einmal schütteln und weiter geht's,
00:15:00: weil ich festgestellt habe, auch über die ganzen Interviews
00:15:03: mit den jungen Bands, über meine eigene Geschichte als Sängerin,
00:15:06: dass diese Hardneckigkeit fast noch wichtiger ist als Talent meiner Ansicht nach,
00:15:11: weil du kriegst so viel Hindernisse in den Weg und so viele Rückschläge
00:15:15: und so viele Leute sagen, wir wollen dich nicht oder eben,
00:15:18: du wirst mit diesen ganzen Problematiken konfrontiert,
00:15:20: wie sollst du deine Kunst teilen, wenn Auftritte wegfallen, CDs wegfallen?
00:15:26: Das ist ja auch unbefriedigend, wenn du nichts weiter tun kannst,
00:15:30: als auf Spotify deine Songs zu streiten.
00:15:32: Ja, ich glaube, das ist tatsächlich eher so unsere Sicht jetzt.
00:15:35: Ich glaube, dass junge Leute natürlich hin,
00:15:38: das ist okay, wenn die ihre Songs raushauen auf Spotify
00:15:41: und wenn sie da, sie verdienen halt nur nicht viel von,
00:15:43: aber ich glaube, das ist einfach der Vermarktungsweg, wie es heute geht.
00:15:47: Es geht halt nicht mehr so, dass ich eine Platte mache
00:15:49: und die verkauf ich dann, also geht auch noch, aber viel Glück dabei.
00:15:52: Ich glaube, Entschuldige, ich glaube, was, also klar, Geld und Club-Situation,
00:15:58: alles ganz schwierig, Corona hat das alles noch viel, viel, viel härter gemacht.
00:16:02: Ich glaube aber, dass was, und du weißt das selber als Künstlerin,
00:16:06: dass was immer, immer auch dabei ist, ist das, was so eine Künstlerin,
00:16:11: ich sage jetzt einmal, Ronja, was die auch zurückkriegt.
00:16:15: Natürlich.
00:16:16: Ob die jetzt vor, keine Ahnung, im Volksparkstadion spielt
00:16:19: oder in einer Fischhalle in Hamburg, haben wir vorhin darüber geredet,
00:16:22: das ist, das ist, also klar, finanziell ist es schöner, ne, Volkspark,
00:16:27: aber das ist dieses Feedback von den Menschen,
00:16:31: die du da beschenkst mit deiner Kunst.
00:16:34: Ich glaube, das ist immer noch das Wichtigste und klar,
00:16:37: musst du auch die Miete bezahlen können.
00:16:39: Aber das ist ja genau das, was ich meinte.
00:16:41: Also klar ist es, Dreaming toll, das zu haben und überhaupt die Möglichkeit zu haben,
00:16:44: wie easy das heutzutage wieder rumgeht, aber eben den Kontakt mit den Leuten.
00:16:48: Das ist halt einfach viel, viel schwieriger geworden.
00:16:50: Und ich war ja gerade beim Album Release, ist vielleicht zu früh gesagt,
00:16:54: aber nach der Albumaufnahme von einer unserer Siegerinnen, von Ila,
00:16:58: wir haben das gepostet, die waren so glücklich, dass wir da waren
00:17:02: und dass wir das mitgefeiert haben und dass wir applaudiert haben
00:17:06: und dass wir es toll fanden und so.
00:17:08: Und sie hat sich extra, obwohl wir wirklich nur auch so eine kleine Truppe waren
00:17:11: und sie im Studio, dass uns vorgespielt haben ihre Songs,
00:17:14: hat sie sich ein Paillettenkleid angezogen, hat sich schick gemacht dafür und so.
00:17:17: Also das bedeutet einem ganz, ganz viel, dass du die Leute vor der Nase hast,
00:17:21: dass du da Kontakt aufnehmen kannst.
00:17:23: Ich habe ja mit allen Bands genau über diese Situation gesprochen,
00:17:26: deshalb waren wir ja auch so gespannt darauf, was du dazu sagst.
00:17:29: Und da würde ich die Frage auch mal an dich stellen,
00:17:31: wie hast du diese Veränderung wahrgenommen
00:17:34: und wie viele Möglichkeiten hast du persönlich jetzt da so ein bisschen gegenzusteuern?
00:17:38: Wie gesagt, es gibt nach wie vor Sendeplätze, die sind nicht mehr prominent
00:17:43: irgendwie am frühen Morgen oder so in der Primetime,
00:17:45: sondern die sind am Abend, manche sind auch in der Nacht,
00:17:47: aber es gibt, wir haben jeden Abend zum Beispiel das Kulturjournal,
00:17:50: was ich auch moderiere, da ist auch jeden Abend,
00:17:53: wird da eine Band aus Hamburg oder eine Künstlerin aus Hamburg gefiehtschert.
00:17:57: Und das funktioniert und das geht.
00:17:59: Und was wir gerade gesagt haben, wenn eine Geschichte dahinter ist,
00:18:02: wenn dieser Mensch, der da ist, mit seiner Kunst eine Geschichte erzählen kann,
00:18:08: dann hat das auch immer ein Sendeplatz.
00:18:10: Also ich will da den, klar, es könnte immer viel, viel mehr sein,
00:18:14: aber natürlich, das sind auch ihr, die das möglicherweise genau solche Sendungen vielleicht nicht hören.
00:18:20: Also man braucht ja, da gehören immer zwei zu, irgendwann ist ja,
00:18:23: das hat ja nicht der Ende jetzt gesagt, so, jetzt machen wir solche Sendungen nicht mehr,
00:18:27: oder die packen wir in die Nacht oder bei der Blue laufen die irgendwie unter Ferner liefen,
00:18:31: sondern der Weg war ja auch ein anderer, das halt nicht mehr so viele gehört haben.
00:18:35: Und wir haben auch einen Schallquote.
00:18:37: Wir freuen uns ja auch, wenn wir bei der 90,3 halt der Führer, der Marktführer in Hamburg sind,
00:18:42: und wir viele Leute haben, die uns hören.
00:18:44: Also das ist alles so ein Hin und Her.
00:18:46: Ich würde immer sagen, die Musikerinnen und Musiker, die sollen leidenschaftlich bleiben,
00:18:50: was sie ja eh sind, sie sollen versuchen ins Radio zu kommen, das kann man.
00:18:54: Es gibt diese Plätze, die muss man aber auch selber finden, also man muss suchen.
00:18:57: Und man muss aber auch all den Leuten, die Musik mögen, auch sagen, ja, Leute, dann hört solche Sendungen.
00:19:04: Hört solche Sendungen oder hört gute Podcasts, wo junge Musikerinnen und Musiker vorgestellt werden.
00:19:09: Das kommt ja nicht irgendwie vom Himmel, sondern da muss man auch was für tun.
00:19:12: Also das ist jetzt so meine Idee.
00:19:14: Ich habe aber eigentlich,
00:19:16: mit meinem Job für mich persönlich genug Möglichkeiten,
00:19:18: Bands ins Licht und das tue ich ja zurück.
00:19:21: Solche Sendungen, das meiner Erfahrung,
00:19:23: haben meistens mehr Hörer als das Tagesbrücken,
00:19:25: jetzt nicht in der Masse, sondern die Hörer, die du da kriegst,
00:19:27: das sind wirklich die, die du beschreibst,
00:19:29: nämlich die Musikinteressierten Menschen,
00:19:30: die auch noch um was Neues entdecken können.
00:19:32: Ich vergleiche das immer ein bisschen
00:19:33: mit dem amerikanischen Formatradio.
00:19:35: Es ist besser Werbung für eine Lederjacke
00:19:37: im Rockprogramm zu machen als im Country-Sender.
00:19:40: Und so ist es bei euch auch ein bisschen.
00:19:41: Und was du sagst, ich meine Regionalität zählt immer noch.
00:19:43: Ich würde da ein bisschen mit dir diskutieren,
00:19:45: ob das Radio nicht auch selber am Niedergang des Radios schuld ist,
00:19:48: aber das würde in diesem Rahmen zu weit führen.
00:19:50: Und ich würde auch einfach nur sagen,
00:19:51: ja, du hast recht, das ist das Problem daran.
00:19:54: Nee, ist das weg.
00:19:55: Also ich glaube, wir laufen mit vielen Sachen,
00:19:57: vielen Entscheidungen,
00:19:58: vielen Zeug, dass wir keine Ahnung,
00:19:59: dass das Wortprogramm zum Beispiel minimieren.
00:20:02: Das ist so ein bisschen wie gegen die Wand laufen,
00:20:04: das ist eigentlich auch Wissen.
00:20:05: Und weil in dem Moment,
00:20:06: wo ich Menschen nicht mehr als 1.30 präsentiere,
00:20:09: lernen die das auch nicht mehr zuzuhören, ist ja logisch.
00:20:11: Dann muss es halt ganz schnell und flott gehen.
00:20:13: Und dann kannst du ihnen auch keinen 4-Minuter mehr präsentieren,
00:20:17: weil sie dann umschalten,
00:20:18: weil was nicht passiert, so ist das ja.
00:20:20: Also es ist ja...
00:20:21: Und umgekehrt gibt es keine Flächen mehr für längere Interviews.
00:20:24: Das fand ich so schön bei dir.
00:20:26: Da kann man noch länger reden.
00:20:27: Du hast gesagt, es gibt diese Sendung noch.
00:20:28: Ja, und es gibt andere Ausspielwege.
00:20:30: Wir haben ja auch ein Podcast,
00:20:31: wir haben viel Hamburg.
00:20:32: Da wäre genauso jemand wie du,
00:20:34: ein Gast, der dann auch 45 Minuten lang erzählen kann.
00:20:37: Oh Gott, das wollte ich nicht hören.
00:20:39: Ohne Musik übrigens.
00:20:40: Oh Gott, das ist...
00:20:42: Nein, meine Frage zieht darauf ab,
00:20:44: wenn ich jetzt ein junger Musiker bin.
00:20:45: Wie finde ich denn raus, wo die Formate sind?
00:20:47: Du meinst, wo die Sendung pläts ist?
00:20:49: Ich kann ja nicht sämtliche Radiostark und nach vieles nicht.
00:20:51: Es gibt natürlich immer noch den guten alten Beruf
00:20:53: des Promoters oder der Promoterin.
00:20:55: Und klar, die Leute kosten Geld,
00:20:57: aber das ist auch ein Job, der gemacht werden muss.
00:20:59: Und Delegieren ist immer auch, finde ich, wichtig.
00:21:02: Ich kenne wirklich viele, viele Künstlerinnen und Künstler,
00:21:06: die versuchen, alles selber zu machen.
00:21:07: Das ist cool, weil du hast natürlich auch die Kontrolle
00:21:09: über das alles.
00:21:10: Genau, wo du dich bewirbst.
00:21:12: Und es ist günstiger.
00:21:13: Und es ist natürlich das andere, kostet Geld.
00:21:15: Andererseits sage ich auch oft, und das beobachte ich auch,
00:21:18: hey Leute, ihr seid die Kreativen, ihr seid die Künstlerinnen.
00:21:21: Ihr geht auf die Bühne und schmeißt da euer Herz und alles raus.
00:21:26: Lasst dieses Booking und die Verträge und das ganze Gedöns
00:21:30: jemand anders machen, der wiederum das besser kann.
00:21:33: Es ist wichtig, glaube ich, auch diese Entwicklung mitzugehen,
00:21:36: dass man seine Kunst macht,
00:21:38: aber die Geschäfte jemand anders machen lässt.
00:21:41: Also ich lass auch meinen Bäcker meinen Brot backen.
00:21:44: Es ist mal doof, sich selbst zu verkaufen, völlig klar.
00:21:46: Aber es ist, da würde ich auch gerne nochmal
00:21:48: ein Shout-out an die Udo Lendenberg-Stiftung richten,
00:21:51: für die ja auch wir diesen Podcast machen.
00:21:53: Alleine dieser Geldpreis, der da möglich ist, zu gewinnen.
00:21:56: Und in diesem Jahr werden wieder Bewerbungen ausgeschrieben
00:22:00: im Abherbst.
00:22:01: Also da gibt es ja auf jeden Fall schon mal Geld dafür,
00:22:03: weil alles, was du gerade sagst, würde ich zehnfach unterschreiben
00:22:06: und Siegel drauf.
00:22:07: Aber wie gesagt, es ist, wenn du am Anfang stehst
00:22:10: und eben diese ganzen Möglichkeiten Geld zu verdienen,
00:22:13: sehr, sehr eingeschränkt sind.
00:22:14: Also ich kenne das gerade von der Ronja Malzahn,
00:22:16: die du erwähnt hast.
00:22:17: Da haben wir drüber gesprochen.
00:22:18: Sie sagt immer so süß.
00:22:19: Ich habe dann immer zwei Hüte auf.
00:22:21: Einmal bin ich die Künstlerin, den habe ich den Hut von der Künstlerin.
00:22:24: Und dann bin ich die kleine Sekretärin
00:22:25: und dann habe ich den Hut von der kleinen Sekretärin auf.
00:22:27: Und dann gehe ich ans Telefon und dann kümmer ich mich um Förderung
00:22:31: und dann recherchiere ich, wo kriegt man welche.
00:22:33: Und dann kümmer ich mich um Auftritte und so.
00:22:35: Wenn du jetzt dann jemanden fürs Booking hast,
00:22:36: wenn du jemanden...
00:22:37: Erstmal müssen die Leute überhaupt mit dir arbeiten wollen,
00:22:39: weil wenn du No Name bist, grüßst du immer zu hören, dich kennt ja keiner.
00:22:43: Ich habe bei diesem Zusammenhang übrigens mal das Wort,
00:22:45: als ich mal eine Promoterin hatte,
00:22:47: habe ich das Wort Gesichtsprominent kennengelernt.
00:22:51: Weil mir gesagt wurde, ja, stimmt, du bist schon prominent
00:22:54: und man findet dich an vielen Plätzen
00:22:57: und hast viel gemacht in der Öffentlichkeit.
00:22:59: Aber du bist eben noch nicht Gesichtsprominent.
00:23:03: Und da...
00:23:04: Prominenz ist auch so eine Zweifel, oder?
00:23:07: Aber ich will damit sagen, also ja, da stimmt schon, was du sagst,
00:23:09: aber da dreht sich...
00:23:11: Es ist immer für mich immer, was ist zuerst das Huhn oder das Ei.
00:23:13: Also da dreht sich die Geschichte immer so ein bisschen im Kreis.
00:23:16: Und deshalb wollte ich die Urländenmerk-Schriftung
00:23:18: und dem Zusammenhang erwähnen, weil dieses Geld,
00:23:20: dieses einfach ganz, ganz wichtig ist,
00:23:22: dass man auch mal Geld in die Hand nehmen kann.
00:23:24: Und dass es Möglichkeiten gibt, das zu bekommen.
00:23:27: Auf jeden Fall.
00:23:28: Ich will auch nicht sagen, das ist ganz, ganz wichtig.
00:23:30: Und da ist Udurs Stiftung super
00:23:32: und der Panikpreis ist klasse, auch gerade,
00:23:34: weil er eben nicht den Zwölften, irgendwie,
00:23:37: jungen Mann mit Cappy und drei Tage Bart und Gitarre fördert,
00:23:40: sondern eben auch Leute, die jenseits des Mainstreams sind.
00:23:43: Super.
00:23:44: Es gibt aber auch, und das ist auch ein Teil meines Jobs,
00:23:47: so wie ich den verstehe, wenn mich junge Künstlerinnen
00:23:50: darauf ansprechen, wie, was kann ich denn jetzt machen?
00:23:53: Ey, weil ich kann denen kein Geld geben,
00:23:54: ich kann denen ein Airplay vielleicht geben oder zwei davon.
00:23:57: Ja, weißt du, was es ist.
00:23:58: Wissen Sie, ich kann Sie nicht eine Miete bezahlen.
00:24:01: Aber es gibt sowas wie den Panikpreis.
00:24:03: Es gibt hier sehr, sehr engagiert in einer Stadt.
00:24:06: Rock City, das ist ein Musikverband sozusagen.
00:24:10: Die machen Beraten in allem, was du ob du einen Turbus brauchst
00:24:15: oder ob du einen Bucking brauchst oder so.
00:24:16: Die haben einen Preis, der nennt sich Krach und Getöse.
00:24:18: Habt ihr vielleicht auch schon mal gehört, das ist auch so ein Preis.
00:24:21: Da geht es nicht um, ich stecke dir jetzt irgendwie 1.000 dazu,
00:24:24: sondern da geht es wie beim Panikpreis auch um Förderung,
00:24:27: um Netzwerken, um, ne?
00:24:30: Also diese wirklich von der Basis her,
00:24:32: du, ich kenne da jemanden, der hat die Fischhalle in Hamburg,
00:24:37: willst du da nicht mal spielen?
00:24:39: Das bin ich auch mit, die sind super.
00:24:41: Rock City ist da super, ne?
00:24:43: Wir haben das Glück, auch einen wirklich guten Kultursenator zu haben,
00:24:47: den man auch immer wieder ansprechen kann
00:24:49: und der auch kommt mit Ideen und Umsetzungen vor allen Dingen von diesen Ideen.
00:24:55: Also da sind wir in Hamburg noch relativ gut aufgestellt.
00:24:58: Also in Berlin wollte ich jetzt...
00:25:00: Keine Musikerinitiativen?
00:25:01: Ja, das gibt bundesweites solche Initiativen.
00:25:03: Die gibt es, aber weil Bea die Preise erwähnt hat,
00:25:07: das Gute bei uns gibt noch den Rio Reiser Songpreis,
00:25:09: da steht der Song im Vordergrund.
00:25:12: Das sind alles Preise, wo Wert darauf gelegt wird,
00:25:14: dass die Menschen auch was zu sagen haben
00:25:15: oder wie ich immer sage, die noch was zwischen den Ohren haben.
00:25:18: Und das zeigt ja wieder auch Eingangswoge,
00:25:21: weil wir gesprochen haben, dass es wichtig ist, authentisch zu bleiben.
00:25:23: Also dass man nicht irgendwie versucht,
00:25:25: jetzt sich so zu verbiegen,
00:25:26: dass man unbedingt beim NDR in die Rotation kommt
00:25:29: und dann nicht mehr der Typ ist, der man eigentlich war,
00:25:32: als der man angetreten ist.
00:25:33: Das ist, glaube ich, auch sehr wichtig.
00:25:34: Ich glaube auch.
00:25:35: Sehr wichtig.
00:25:36: Aber ich möchte noch mal was auf etwas Leichtes kommen,
00:25:39: weil mich das wirklich interessiert.
00:25:40: Du hast ja nun auch schon viele Leute vor dem Mikrofon gehabt.
00:25:43: Gab es denn da mal jemanden, wo du sagen...
00:25:45: Also ich frag jetzt nicht, wer war so dein Liebster oder das finde ich immer,
00:25:48: dein Liebstergast, das finde ich immer ein bisschen doof, den anderen gegenüber.
00:25:50: Aber gab es denn mal...
00:25:51: Gab es denn die anderen durch, aber ist egal.
00:25:54: Aber gab es denn zum Beispiel mal jemanden so von den männlichen Musikern,
00:25:57: wo du gesagt hast,
00:25:58: "Hu, denen würde ich aber gerne...
00:26:00: da hätte ich aber gerne, dass der mir mal im Lagerfeuer was vorstellt."
00:26:03: Robbie Williams, oder?
00:26:05: Ich hätte auch...
00:26:06: Ich bin jemand, der auch nur einmal irgendwas von mir gehört hat,
00:26:09: weiß, dass ich der weltgrößte Robbie Williams Fan bin.
00:26:12: Robbie kann machen, was er will.
00:26:13: Das ist der, also der ist sofort.
00:26:15: Aber ja, na klar, ich meine, was gibt es besseres als kreative Männer,
00:26:19: die dann auch noch ein bisschen Humor haben und dann auch noch singen können
00:26:22: und dann auch noch in die Gitarre halten, also I love them.
00:26:24: Das hätte ich jetzt umgedrückt.
00:26:25: Aber ich finde auch Frauen ganz toll.
00:26:27: Ja, die zprage waren nun mal bewusst in diese Richtung gelingt.
00:26:31: Weißt du, was...
00:26:32: Da ist auch immer so eine Geschichte.
00:26:34: Ich mag gerne, ich komme so aus der Folg-Ecke,
00:26:37: ich habe bei der BBC angefangen, das Radio zu arbeiten
00:26:40: und da hatte ich eher so ihre schottisches Zeug,
00:26:43: also sehr so Kling-Klang-Plung mit Gitarre und so.
00:26:45: Und ich mag diese Musik nach wie vor.
00:26:47: Ich liebe das, aber ich muss sagen, die nettesten Musiker jetzt weg,
00:26:52: wenn wir jetzt über Männer reden, das war beides eigentlich,
00:26:54: waren er die, die keine Ahnung, mit einem Kopf gehadbankt haben
00:26:59: und alles auf der Bühne rausgeschrien haben,
00:27:01: weil die haben offensichtlich ihre Aggressionen oder so rausgelassen
00:27:05: und waren die zauberhaftesten, süßesten Typen
00:27:08: während dieser, wie gesagt, drei Tagebadträger mit Klampfe.
00:27:12: Er so, wo eigentlich habe ich auch gar keine Lust, dich zu interviewen,
00:27:16: weil ich mich richtig interessieren, tut mich das auch nicht.
00:27:18: Warum du jetzt über das 20. Lied über ich habe dich lieb
00:27:22: und du hast mich lieb und keine Ahnung, lass uns auf die Liese gehen.
00:27:25: Also so, das ist...
00:27:26: Hast du auch schon mal was abgelehnt, sondern auch den Motto,
00:27:28: "Ne, ne, den nehme ich nicht, das macht lieber die Kollegen"?
00:27:30: Nee, das ist ja, das finde ich eher, also da bin ich,
00:27:34: fühle ich mich eher herausgefordert, wenn ich so denke,
00:27:36: ach, das will ich, es gibt ganz, darf ich das hier sagen,
00:27:39: ein paar Tats, Arschlöcher, also es gibt richtige Arschlöcher,
00:27:42: die auch einfach Arrogante von sich selbst überzeugte Typen,
00:27:46: die meistens am wenigsten drauf haben, aber es gibt auch gute,
00:27:50: also es gibt auch welche, die sind einfach genial,
00:27:52: aber sind trotzdem Arschlöcher, das ist aber gerade die,
00:27:55: vielleicht auch mal in dieser Arschlochigkeit,
00:27:58: Leuten vorzustellen, ist auch eine Herausforderung.
00:28:02: Also wenn wir schon dabei sind, darf ich mal kurz mein größtes
00:28:05: Wortalu im Radio erzählen.
00:28:07: Es gab dieses wunderbare letzte Album von Rio Reisar,
00:28:09: "Himmel und Hölle", das erste Album, was er wieder so gemacht hat,
00:28:12: wie er es machen wollte, "Die Schulden der Berne",
00:28:13: wann abbezahlt und so und er kam mit dem Promoter in die Sendung
00:28:16: beziehungsweise wurde mir angeboten und ich habe gesagt,
00:28:18: "Hey, Rio Reisar, habe ich noch nie getroffen, kommt bitte vorher,
00:28:21: ich möchte mit dem Essen gehen und so weiter".
00:28:22: Und tatsächlich, wir gingen Essen und Rio, das war es ja immer tat,
00:28:25: ein Bier nach dem anderen, wir haben so toll erzählt und so
00:28:27: und die Sendung ging los, drei Stunden und ich stell die erste Frage
00:28:31: und Rio sagt, "Muss ich dir das jetzt schon wieder erzählen,
00:28:34: das habe ich dir vorhin schon alles erzählen".
00:28:35: Und so ging die ganze Sendung, bis ich ihn in der letzten Stunde
00:28:38: geknackt habe mit einem Butteleck aus dem Rauchhaus,
00:28:40: den ich zufällig im Büro stehen hatte.
00:28:42: Was war dein größtes Wortalu?
00:28:43: Tatsächlich Van Morrison, ich bin ein riesen, riesen,
00:28:46: großer Van Morrison Fan und das hat jetzt keine optischen Gründe,
00:28:50: musikalische und ich bin dahinten, ich durfte ein Interview mit ihm
00:28:55: machen in Belfast, da war irgendwie sein 70er Geburtstag,
00:28:58: ich war bei dem Konzert, ich durfte backstage, ich durfte auch die
00:29:00: ganzen tolle Band von ihm kennenlernen und so oder treffen
00:29:03: und dann halt mit ihm dieses Interview machen und ich so,
00:29:06: "Oh Gott, Van Morrison".
00:29:07: Ich war wirklich, ich habe so gezittert, also so würde ich,
00:29:10: zitter ich bei Robbie nicht, wenn der in meiner Nähe ist,
00:29:13: also will was heißen.
00:29:14: Also ich dachte so, ich fange so ein bisschen an mit, hey Astral Weeks,
00:29:16: ein meiner Lieblingsalben und du bist überhaupt,
00:29:18: du hast meine Jugend geprägt und so und das ist musikalisch,
00:29:22: so what.
00:29:23: Und das war das Ende des Interviews, so was gegangen,
00:29:26: dann hat er sich umgedreht und dann ist er gegangen.
00:29:28: So eine scheiß Situation.
00:29:29: Ein wahnsinnig sympathischer Typ, aber...
00:29:32: Aleluja, die Musik von Van Morrison ist toll.
00:29:37: Kommt wahrscheinlich gleich nach Bob Dylan,
00:29:39: von dem habe ich ein Konzert gesehen,
00:29:40: wo er nur mit dem Rücken zum Publikum gesteht hat.
00:29:42: Das macht ja gerne im Dunkeln dann am besten auch noch.
00:29:44: Das war wahrscheinlich CCH, da war ich auch.
00:29:46: Ja, das kann aber auch im Stadtpark.
00:29:48: Also es gibt so Leute, wo du auch denkst, warum geht ihr raus?
00:29:50: Warum zeigt ihr euch, wenn ihr euch eigentlich gar nicht zeigen wollt,
00:29:54: dann bleibt zu Hause, Kohle hast du genug,
00:29:56: verkauf deinen Backkatalog und kannst dich zurusetzen.
00:29:59: Gutes Stichwort nochmal so zurück, auf junge Bands,
00:30:02: wenn da so eine junge Band kommt und der Frontmann wird dir einmal vorgeschoben,
00:30:05: ans Mikrofon, aber vielleicht kann der Schlagzeuger besser reden.
00:30:08: Aber es ist nicht so charismatisch, da nimmt man doch besser den Schlagzeuger, oder?
00:30:11: Ach, ich kenne eine Menge charismatische Schlagzeuger.
00:30:13: Also das ist eigentlich, ich glaube, das ist gar nicht mehr so.
00:30:16: Also das kommt natürlich auch darauf an, was es für eine Band ist.
00:30:18: Wenn es der bla bla und seine Band ist, dann ist das so.
00:30:22: Aber eine richtige Band, also keine Ahnung, was fällt mir jetzt ein.
00:30:26: Provinz zum Beispiel, mag ich sehr gerne, eine deutsche Band.
00:30:29: Die sind eine Band, die arbeiten zusammen.
00:30:31: Da ist nicht einer wichtiger als der andere,
00:30:33: da ist nicht der Sänger wichtiger als der, der die so schaut.
00:30:36: Die hat im letzten Podcast immer noch zu hören bei uns überall mit Ila gesprochen,
00:30:41: die eigentlich eine Solo-Künstlerin ist, aber die begreifen sich als Band.
00:30:44: Und so war das im Podcast auch, das war nicht so, da standen nicht eine Eva,
00:30:47: sondern die waren so homogen als Band.
00:30:49: Die waren eigentlich für mich sowieso das beste Beispiel,
00:30:52: weil sie schon aber auch, muss man sagen, echt eine smarte Bitch ist.
00:30:56: Also die ist wirklich so, also die redet eloquent und schnell und klug und so.
00:31:02: Und die Jungs haben dann einfach immer so zwischendurch, sind die so rein.
00:31:06: Das war fast auch schon wie so ein Song.
00:31:08: Ich fand das total schön, weil sie da trotzdem im Vordergrund stand
00:31:11: und das willst du ja im Grunde auch.
00:31:13: Also ich meine, du musst auch jemand sein, der das kann und wer das will.
00:31:17: Aber ich meine, du willst auch als Radiomancer, als Moderator oder in dem Fall als wir als Interviewer,
00:31:22: findest du es schon auch gut, wenn die Person, die vorne steht und im Am meisten erzählt,
00:31:26: dass die auch bei dir am meisten erzählt.
00:31:28: Aber diese Kombination ist einfach supergenial.
00:31:30: Aber sag mal nochmal zu dem Thema Interviews mit interessanten Personen.
00:31:34: Wenn wir jetzt mal von Robbie Williams absehen,
00:31:36: wen hättest du denn gerne nochmal in der Sendung so, wenn du jetzt die Fehe käme?
00:31:40: Also wenn die Fehe Mirio wiederbringen würde,
00:31:43: wäre Mirio schon einer der ersten.
00:31:46: Johnny Mitchell tatsächlich, wenn Fehe jetzt auch mit deinem Staub und so.
00:31:51: Wenn du das schaffst, also Johnny Mitchell würde ich wahnsinnig gerne noch treffen.
00:31:55: Das ist so eine Frau, wo ich einfach denke, die hat so viel gemacht,
00:31:59: auch für andere Musikerinnen und die hat so viel Spirit,
00:32:03: dass ich einfach, ich würde wahrscheinlich einfach nur mit der an einem Tisch sitzen
00:32:07: und versuchen, irgendwas davon abzukratzen.
00:32:11: Also das ist jetzt so, das ist aber, wer weiß, kann ja alles noch, noch weiß werden.
00:32:15: Aber Vorsicht, niemals mit den Leuten vorher in die Kneipe gehen.
00:32:18: Das ist ein guter Tipp.
00:32:21: Ich habe übrigens mal, weil wir hier ja,
00:32:23: weil Udo ja überall um uns rum ist, ich habe mal, da war ich 13
00:32:27: und da habe ich ein Liebesbrief an Udo geschrieben.
00:32:30: Oh, wie süß.
00:32:31: Und ich habe immer noch nicht rausgefunden, ob er den gekriegt hat.
00:32:33: Doch, den hat er noch.
00:32:34: Ich trägt er jeden Tag mit sich rum.
00:32:36: Ich bin, deine Susanne stürzt.
00:32:38: Das war so schlimm.
00:32:39: Das war wirklich so, oh mein Gott.
00:32:41: Du weißt ja, was er drinsteckt.
00:32:42: 75, ich muss das sehen.
00:32:44: Naja, so irgendwie so.
00:32:45: Es war, nein, ich habe dich, ich liebe, ich finde dich so toll.
00:32:49: Ich war wirklich, ich war wirklich verknallt.
00:32:51: Ich war ganz toll verknallt.
00:32:53: Ich bin eigentlich immer noch verknallt.
00:32:55: Wir können euch doch auch noch mal zusammenhören.
00:32:57: Das wollte ich gerade vorschlagen.
00:32:59: Aber ich als alter Pragmatiker, Udo ist ein gutes Beispiel für gute Interviews.
00:33:02: Und ich will am Ende noch ein Tipp haben von dir für junge Musiker.
00:33:05: Das ist gut.
00:33:06: Udo, Interview, erste Frage kommt.
00:33:08: Udo beantwortet alles, was er sagen möchte.
00:33:10: Danach ist es völlig egal, über was gestrungen wird.
00:33:12: Was würdest du jungen Bands raten, wie macht man ein gutes Interview?
00:33:16: Wie antwortet man gut auf die Fragen von so Leuten wie uns?
00:33:19: Eine Frage, eine Antwort.
00:33:21: Ich würde nicht, was Udo super kann, was aber auch in sie ist,
00:33:24: weil du musst den nur das Mikro so hinhalten und kannst eigentlich auch wieder gehen.
00:33:27: Was du natürlich nicht tust.
00:33:28: Aber der haut natürlich alles raus, weil er auch so viel zu sagen hat.
00:33:32: Das ist ja der Grund dafür nicht.
00:33:34: Ich würde, ich glaube, das Wort hast du vorhin gesagt.
00:33:39: Authentisch.
00:33:40: Echt sein, nicht so gucken.
00:33:41: Was erzähle ich dir denn jetzt?
00:33:43: Ich habe mir eine Geschichte.
00:33:45: Meine Mama hat mir die Gitarre und die hatten irgendwie Blutplatten.
00:33:48: Also so dieses, wo ich anfange, ein bisschen auch zu gähnen manchmal,
00:33:53: wenn ich diese Geschichten...
00:33:54: Also klar, dass jeder hat sein eigenes Leben und seine Geschichte
00:33:57: und die mögen sicher auch gleichen.
00:33:59: Aber ich würde immer versuchen, wie gesagt authentisch,
00:34:02: echt zu bleiben und nicht irgendeine Rolle zu spielen.
00:34:05: Weil das ist...
00:34:06: Also, er kommt darauf an, jedenfalls wenn es die Musik ist,
00:34:09: von denen ich was hören will, dann ist es...
00:34:12: dann muss auch der Mensch, der dahinter ist, muss echt sein.
00:34:15: Ich finde eine Mischung gut, ehrlich gesagt.
00:34:17: Also das, was du gerade gesagt hast, ganz, ganz wichtig
00:34:20: und auf gar keinen Fall langweilen,
00:34:22: das ist ja immer die absolute oberwichtigste Überschrift.
00:34:25: Aber ein bisschen was von Udo würde ich schon,
00:34:27: auch von dieser Strategie würde ich schon mit reinnehmen.
00:34:29: Was er ja macht, ist ja, dass er die Sachen unterbringt,
00:34:32: die er unbedingt sagen möchte.
00:34:33: Ja, das ist ja logisch.
00:34:34: Aber dazu musst du auch was zu sagen haben.
00:34:36: Da stimmt.
00:34:37: Aber jetzt mal so ein Beispiel, dass man auch weiß,
00:34:39: worüber wir hier reden.
00:34:41: Also wenn du jetzt zum Beispiel,
00:34:43: fragst du mal Udo, arbeitet ihr denn schon an neuen Songs und so?
00:34:45: Ich habe gehört, eventuell, da kommt was nächstes Jahr.
00:34:47: Wir gehen ja jetzt auf Tour und dann gibt es ja wieder
00:34:50: ein Rock-Leine und dann habe ich ja noch die Kunstausstellung.
00:34:52: Das heißt, erzählt dann die zwei, drei Sachen auf,
00:34:55: die er unbedingt will, dass sie alle mitkriegen.
00:34:57: Diesen Anteil finde ich gar nicht so schlecht,
00:34:59: sich auch als Band um das noch zu ergänzen, sich zu überlegen.
00:35:02: Was ist denn wichtig für mich, dass die Leute das von mir wissen?
00:35:05: Also, cleverere Strategie auf jeden Fall, wenn du bestimmte...
00:35:07: Sehr clever.
00:35:08: Erstes raus mit den Tourdaten, wo es die Tickets gibt.
00:35:12: Genau.
00:35:13: Das ist schon ganz clever.
00:35:15: Wer sagt es ja auch ganz gut, um sich selber zu überprüfen.
00:35:17: Man muss ja auch wissen, was man vertreten will als Band.
00:35:20: Dafür muss man ja auch im Klaren sein, was man da sagt.
00:35:22: Das ist auch völlig klar.
00:35:24: Ja, Mensch.
00:35:25: Wunderbar.
00:35:26: Ich bin ganz hin und weg von unserem ersten Podcast
00:35:28: "In der alten Liebe", unsere Premiere.
00:35:30: Wie schön ist das?
00:35:32: Wir machen noch ein bisschen Werbung.
00:35:34: Sag noch mal, wann kann man mich hören?
00:35:36: Meistens mit Donnerstags.
00:35:38: Also, kommt immer ganz unterschiedlich, wie wir das machen.
00:35:41: Donnerstags ist immer so eine Sendung, habe ich zum Beispiel an diesem Donnerstag.
00:35:44: Haben wir erstes Kulturjournal mit allem, was so kulturell gerade,
00:35:47: also Ballett oder...
00:35:49: Wir haben hier nicht was gerade Themaes in der Stadt.
00:35:51: Und dann habe ich aber ab 20 Uhr eine Stunde wunderschön,
00:35:53: einfach einschalten und froh sein, dass es Radio gibt, in dem Musik läuft.
00:35:58: Wir werden natürlich auch noch hier unterm Podcast
00:36:01: oder auch für die, die zuhören, die Sachen verlinken.
00:36:03: Und falls du noch einen Tipp hast, von Kollegen,
00:36:06: die für junge Bands interessant wären,
00:36:08: vielleicht auch vom anderen Sender,
00:36:10: gerne her damit nachher, wenn wir hier fertig sind.
00:36:12: Und dann werden wir das auch noch dazu schauen.
00:36:14: Also Kollegen von Enjoy natürlich, deren Sachen ja jüngere Musik sind,
00:36:18: als das, was wir jetzt bei 90/3 spielen, die sind da,
00:36:21: NDR2 hat jeden Abend zwei Stunden mit neuer Musik.
00:36:24: Also das ist schon auch mainstreamig,
00:36:27: aber das ist halt NDR2 auch.
00:36:29: Aber da kann ja auch, da kommt auch, da hat auch Nina Thuba
00:36:32: oder so ihr erstes Mal im Radio gehabt.
00:36:34: Also irgendwann ist immer das erste Mal und das stimmt.
00:36:37: Im Leben.
00:36:38: Na, war gut. Vielen Dank, Susanne.
00:36:40: Sehr gerne.
00:36:41: Das war Susanne Hasengeger vom NDR,
00:36:43: eine Expertin in Sachen Musik und Medien.
00:36:45: Und bereits unser sechster Podcast,
00:36:47: "Aus der alten Liebe", meine liebe Bea, im siebten Podcast.
00:36:50: Ich darf das immer nie sagen, aber Bea hat da ein super Prinzip entdeckt.
00:36:53: Ich glaube, Susanne, das hat sie sich ausgedacht
00:36:55: mit einem Tänzer, Zwinke Smiley.
00:36:57: Hast du das letzte Mal erzählt?
00:36:59: Ich habe es angedeutet.
00:37:01: Ich habe es angedeutet.
00:37:03: Der Running Gag und dem 34. Podcast
00:37:05: werden wir dann das Geheimnis lösen,
00:37:07: was da mit dem Tänzer war.
00:37:09: Aber der nächste Podcast kommt wann?
00:37:11: Wir haben das vorhin ganz genau besprochen,
00:37:13: weil es gibt immer einen Unterschied zwischen den Terminen,
00:37:15: wo wir es hier aufzeichnen
00:37:17: und Unterschied von den Terminen, wo wir es ausstreiben.
00:37:19: Und ich weiß es nicht mehr.
00:37:21: Das schneiden wir raus oder schneiden wir es nicht raus?
00:37:24: Am siebten, siebten kommt der nächste Podcast.
00:37:27: Am siebten, siebten.
00:37:29: Und dann mit der bezaubernden Ronja Marzahn,
00:37:31: der Namen hier schon des öfteren gefallen ist.
00:37:33: Genau.
00:37:35: Gewinnerin des Panikpreises 20/21.
00:37:37: Die uns natürlich auch sehr am Herzen liegen,
00:37:39: die Gewinner unserer Panikpreise.
00:37:41: Und von denen werden wir sicherlich
00:37:43: in den kommenden Podcasts auch noch einige vorstellen.
00:37:45: Und was uns auch sehr am Herzen liegt,
00:37:47: ist auch immer mal wieder Gäste dabei zu haben.
00:37:49: Also Leute, die selber Initiative ergreifen,
00:37:51: diese Welt ein bisschen zu tun,
00:37:53: diese Welt ein bisschen heller zu hinterlassen,
00:37:55: als sie sie vorgefunden haben.
00:37:57: Es gibt ja immer so diesen Spruch,
00:37:59: es gibt nichts Gutes, außer man tut es.
00:38:01: Und wir schätzen natürlich sehr,
00:38:03: wenn die Leute auch Dinge in die Hand nehmen.
00:38:05: Und man kann als einzelner Mensch wirklich sehr, sehr viel bewirken.
00:38:08: Es muss nicht immer die ganz große Nummer sein.
00:38:10: Da sind auch ganz, ganz kleine Geschichten dabei.
00:38:12: Also ich will damit sagen,
00:38:14: wir haben es nicht nur Musiker und Musikerinnen,
00:38:16: sondern eben auch spannende Leute, die die Welt verändern.
00:38:18: Das kommt alles auf euch zu, bleibt uns treu.
00:38:21: Schnitt.
00:38:22: Danke schön.
00:38:24: Danke schön, Sie sind es.
00:38:26: # On this road my day.
00:38:28: SWR 2018
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